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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: 2,0, Hochschule für Philosophie München, Veranstaltung: Hauptseminar: Ludwig Wittgenstein: Auswahl aus „Tractatus“ und „Philosophische Untersuchungen“, Sprache: Deutsch, Abstract: Wittgensteins Begriff des verbalen Empfindungsausdrucks 1.Unmöglichkeit einer Privatsprache über Empfindungen Was Wittgenstein unter einer Privatsprache versteht, stellt er in PU 243 vor. 1 Doch, so stellt sich die Frage, ist es überhaupt möglich, so etwas wie eine Privatsprache widerspruchsfrei…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: 2,0, Hochschule für Philosophie München, Veranstaltung: Hauptseminar: Ludwig Wittgenstein: Auswahl aus „Tractatus“ und „Philosophische Untersuchungen“, Sprache: Deutsch, Abstract: Wittgensteins Begriff des verbalen Empfindungsausdrucks 1.Unmöglichkeit einer Privatsprache über Empfindungen Was Wittgenstein unter einer Privatsprache versteht, stellt er in PU 243 vor. 1 Doch, so stellt sich die Frage, ist es überhaupt möglich, so etwas wie eine Privatsprache widerspruchsfrei zu denken? Dabei ist zunächst zu fragen, wie die neuen, den anderen Menschen in ihrem Inhalt unzugänglichen, Begriffe der Privatsprache zustande kommen sollen. Die gängige These, eine Person verbinde seine private Empfindung einfach mit einem Wort aus der Sprache der Sprachgemeinschaft, das nun für diese Person exklusiv als Name ihrer Empfindung arbeitet und einen Begriff ihrer Privatsprache bildet, scheidet aus. Denn der Ausdruck „ich habe Schmerzen“ bezeichnet dann zwar mein ganz privates Schmerzempfinden, aber eben in einem für die Sprechgemeinschaft dennoch verständlichen Ausdruck. Könnte es wirklich Privatsprache geben, so dürfte dies nach PU 243 nicht der Fall sein. D.h. zu einer Privatsprache gelangt man nicht, indem man von einer natürlichen Sprache ausgeht, sodann ihre Begriffe für Empfindungen inhaltlich entleert und diese schließlich als Namen für seine privaten Empfindungen einsetzt. Wenn man so vorgeht, bleibt immer noch ein Allgemein-verständliches über, ja sogar vorausgesetzt für eine Privatsprache. Es ist nämlich nicht mit dem bloßen im eigenen Geist vorgenommenen Assoziieren einer bestimmten Empfindung mit einem inhaltlich entleertem Wort getan, um dieses Wort durch konsequente Verbindung mit der bestimmten Empfindung zu deren Namen zu machen. Man setzt in einem solchen Akt Eines bereits voraus, nämlich einen Begriff davon, was es allgemein verständlich heißt, eine Empfindung zu haben. Man setzt einen vorausliegenden, inhaltlich bereits erfüllten Empfin-dungsbegriff voraus. Ich weiß demnach bereits, was es bedeutet, eine Empfindung zu haben. Konsequenterweise darf sich eine Privatsprache gar keiner gemeinverständlichen Sprach- elemente bedienen. 2 Dennoch ist der Gedanke von der Existenz einer Privatsprache durchaus intuitiv. So liegt es vielen Menschen nahe, die Außenwelt als Konstruktion des erkennenden Individuums zu _______________________________________ 1vgl. Wittgenstein: PU 243: „[...] Die Wörter dieser Sprache sollen sich auf das beziehen, wovon nur der Sprechende wissen kann; auf seine unmittelbaren, privaten Empfindungen. Ein anderer kann diese Sprache also nicht verstehen.“ 2vgl. Malcolm: Über Ludwig Wittgenstein, 9 f.;