Mit seiner 1982 vorgelegten Arbeit über die Geschichte einer Freundschaft führt Bernhard seine Autobiographie, die Beschreibung seiner Kindheit und Jugend in fünf Bänden, weiter in die Jahre 1967 bis 1979. Bei einem Sanatoriumsaufenthalt vertiefte sich seine Freundschaft mit Paul Wittgenstein, die in leidenschaftlichen Diskussionen über Musik begonnen hatte. Paul Wittgenstein, der Neffe Ludwig Wittgensteins, maturierte am Theresianeum in Wien und studierte danach Mathematik. Seit seinem 35. Lebensjahr brach seine Nervenkrankheit immer wieder durch. Anfänglich finanziell sehr gut gesichert durch die Reichtümer einer der reichsten Familien Österreichs, verschenkte er sein Vermögen unbekümmert an Freunde und Arme, bis er selber in Armut dahinvegetierte. In seinen letzten Lebensjahren vereinsamte er mehr und mehr, nur noch mit seinem Freund Thomas Bernhard verbunden. Bernhards Notizen sind zum Bericht der Sterbegeschichte des Paul Wittgenstein geworden. Zwölf Jahre hindurch hatte er das Sterben seines Freundes beobachtet. Und durch diese Beobachtung hat sich auch die Selbstbeobachtung Thomas Bernhards verschärft - so daß durch den Porträtierten auch das Bild des Porträtisten starke Konturen gewinnt.
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"Schreiben als Denkakt: mit allen Widersprüchen, Sarkasmen und Abschweifungen. Thomas Bernhard schreibt über eine ebenso kuriose wie tragische Freundschaft: die Verbindung zwischen ihm und Paul Wittgenstein. Die zwei sind einander so nah und doch so fern: das ist ein widersprüchliches Zu-Zweit-Sein und Füreinander-Dasein – bis zu dem ebenso beschämenden wie menschlichen Endpunkt, da Bernhard, als es mit dem verrückt gewordenen Neffen Wittgensteins zu Ende ging, sich nicht mehr traute, zu ihm zu gehen. Von Thomas Holtzmann mit Hingabe gelesen, mal düster dräuend, mal amüsiert und leichthin."
(hr2 Hörbuch-Bestseller)
(hr2 Hörbuch-Bestseller)
"Nie hat Thomas Bernhard menschenfreundlicher, nie zärtlicher geschrieben."