Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 19. Jahrhunderts, Note: 2,3, Universität Erfurt (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Wittgenstein's Tractatus, Sprache: Deutsch, Abstract: Was machen wir nun mit der Leiter? „Meine Sätze erläutern dadurch, daß sie der, welcher mich versteht, am Ende als unsinnig erkennt, wenn er durch sie- auf ihnen – über sie hinausgestiegen ist. (Er muß sozusagen die Leiter wegwerfen, nachdem er auf ihr hinaufgestiegen ist.) Er muß diese Sätze überwinden, dann sieht er die Welt richtig.“ (TLP 6.54) Das ist wohl einer der Abschnitte, die am meisten in der Literatur über Wittgensteins Tractatus diskutiert wurden. Er wirft viele Fragen auf: Wie sollen wir mit den Sätzen im Tractatus nun umgehen? Müssen wir sie als Unsinn verwerfen oder sind sie trotz allem nützlich? Und warum überhaupt die Leiter wegwerfen? Die traditionelle Interpretation geht davon aus, dass es so etwas wie „nützlichen Unsinn“ gibt. Die Sätze im Tractatus sind zwar Unsinn, allerdings helfen sie uns etwas über die Sprache und unsere Welt zu erfahren. Etwas, das zwar nicht gesagt, aber gezeigt werden kann. Neuere Interpretationen, die vor allem durch Cora Diamond und James Conant bekannt wurden, behaupten, dass es so etwas wie „nützlichen Unsinn“ nicht gibt. Es gibt auch nichts, dass nicht gesagt, aber gezeigt werden kann. Der Tractatus besteht aus purem Unsinn und muss deswegen überwunden werden. Er und alle seine Unterscheidungen und Argumente sind die Leiter, die wir wegwerfen sollen. Im Folgenden sollen einige Antworten auf diese Fragen vorgestellt werden. Cora Diamonds und James Conants Interpretationen werden skizziert und eine Kritik von P.M.S. Hacker vorgestellt. Eigene Gedanken sollen mit eingestreut werden und zum Schluss ein Fazit gezogen werden, was wir mit der wittgensteinschen Leiter machen sollen.