»Fußball ist unser Leben«, sang die deutsche Nationalelf zur WM 1974, die ihr den Titelgewinn bescherte - zum zweiten Mal nach 1954 und erstmals im eigenen Land. Damals nahmen bis heute wichtige Entwicklungen im Fußball ihren Anfang: die tragende Rolle der Fernsehübertragung, der hohe Stellenwert von Werbung und Merchandising, die Verbreitung des Fußballsports als globales Groß-Event, seine Aufwertung durch die Politik, die Herausbildung von einzelnen Spielern zu internationalen Stars und Ikonen und noch etliches mehr. Kay Schiller beschreibt von Franz Beckenbauer über Uli Hoeneß bis Günter Netzer Spielerpersönlichkeiten und Fußballstile. Er analysiert die Arbeit von DFB, FIFA und der deutschen Behörden, die nach dem Terroranschlag während der Olympiade 1972 in München erstmals umfassende Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Und er betrachtet die WM vor dem Hindergrund der siebziger Jahre, erläutert ihre Wirkung auf das deutsch-deutsche Verhältnis: die beiden Nationalmannschaften begegneten sich hier das erste und einzige Mal währende des Kalten Krieges - die DDR gewann 1:0. Ein hintergründiges und erhellendes Buch über ein überragendes Turnier, dessen Bedeutung über den Fußball hinausweist.
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