Dora Rittmeyer-Iselin war eine der profiliertesten Schweizer Frauen des 20.¿Jahrhunderts. Schon dass sie Musikwissenschaft studierte, war aussergewöhnlich und auch, dass sie bei der Heirat mit dem Juristen und Politiker Ludwig Rittmeyer erklärte, sie wolle berufstätig bleiben. Als eine der ersten Frauen dozierte sie an der Handelshochschule St. Gallen, der heutigen Universität, und publizierte zu verschiedenen musikwissenschaftlichen Themen. Marianne Jehle-Wildberger zeichnet in ihrer Biografie das Bild einer mutigen und politisch wachen Frau: In der Zeit des Nationalsozialismus kümmerte sie sich - neben den eigenen Söhnen - beim Schweizerischen Hilfswerk für Emigrantenkinder um Hunderte jüdischer Flüchtlingskinder. Früh stieg sie in die Frauenbewegung ein, war Präsidentin der Frauenzentrale St. Gallen, Mitkuratorin bei der Schweizerischen Frauenausstellung SAFFA¿58 und wurde schliesslich sogar Präsidentin der Dachorganisation der Frauen Europas.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rezensent Jörg Krummenacher hat aus der Biografie über Dora Rittmeyer-Iselin, laut Kritiker eine "der profiliertesten Frauen der Schweiz im 20. Jahrhundert", gelernt, dass die promovierte Musikwissenschaftlerin nicht nur zu den ersten Dozentinnen an der Universität St. Gallen gehörte, sondern sich während des Zweiten Weltkriegs auch stark für jüdische Flüchtlingskinder eingesetzt hat. Zudem war sie eine jene treibenden Kräfte, durch die das Frauenwahlrecht in der Schweiz eingeführt wurde. Dass die Historikerin Marianne Jehle-Wildberger diese Biografie eher konventionell und selten kritisch gehalten hat, geht für den Rezensenten angesichts des Respekts, den die Autorin ihrem Sujet entgegenbringt, in Ordnung.
© Perlentaucher Medien GmbH
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