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"Ich habe irgendwo gelesen, dass sich das Universum ausdehnt. Was bedeutet das? Wird es größer? Und wenn es sich ausdehnt, wohin dehnt es sich dann aus? Du musst mir das erklären." Wenn die vierzehnjährige Enkelin des frankokanadischen Astrophysikers Hubert Reeves ihrem Opa wirklich diese Frage gestellt hat, dann braucht sie dieses Buch nicht mehr. Wer so zu fragen versteht, kann gleich zu den dickleibigen Welterklärungen Stephen Hawkings und anderer übergehen. Um so mehr eignet sich das schmale Bändchen für Zeitgenossen jeden Alters, die zwar gerne etwas über moderne Kosmologie erführen, aber nicht wissen, wo sie mit dem Fragen anfangen sollen. Reeves' Enkelin sagt es ihnen, wenn auch zuweilen in arg altklugem Ton, damit der Großvater über Sterne, den Urknall und bis hin zur Frage nach Leben im All plaudern kann. Dabei driftet Reeves jedoch fast nie ins Geschwätzige ab. Er ist ein erfahrener Wissenschaftspopularisator und mit seinem an Gandalf erinnernden Äußeren in seiner Wahlheimat Frankreich ein bekannter Mann. Die Dialogform bekommt dem Thema nicht schlecht und rührt mitunter ans epistemologisch Eingemachte. "Sind Astrophysiker mit Historikern vergleichbar?", lässt Reeves seine Enkelin fragen, nachdem der expandierende Kosmos als ein Subjekt mit Geschichte zur Sprache kam. Sie seien eher Prähistoriker, antwortet der Großvater, und mit dieser Einsicht ist man für Hawking bestens vorbereitet - wenn nicht sogar schon verdorben. (Hubert Reeves: "Wo ist das Weltall zu Ende? Das Universum meinen Enkeln erklärt". Aus dem Französischen von Annabel Zettel. C.H. Beck Verlag, München 2012. 141 S., geb., 14,95 [Euro].) UvR
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