Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Kunst - Architektur, Baugeschichte, Denkmalpflege, Note: 1,7, Universität Siegen, Veranstaltung: Wohngeschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Kaum kontrastreicher könnte das Konzept und die Zielsetzung verschiedenen Großsiedlungen sein als die Rezeption ihrer Umsetzung in den Medien oder auch aus der Bewohnerperspektive. Doch unterscheiden sich die Sichtweisen der Akteursgruppen und die Ursachenzuschreibung der Missstände enorm. Diese Hausarbeit möchte im Folgenden auf die Frage eingehen, wo verschiedene Akteure die Ursachen für den schlechten Ruf von Großsiedlungen sehen und aus welchen Elementen sich dieser zusammensetzt. Durch diese Fragestellung beabsichtige ich auch, auf aus diesem Kontext sich ergebende Unterpunkte einzugehen, wie um welche Akteure es sich überhaupt handelt und inwiefern eine Wechselwirkung zwischen diesen herrscht. Um die ursprüngliche Intention der Großsiedlungen nachvollziehen zu können wird im ersten Kapitel die Ausganglage, Funktion und Zielsetzung jener geschildert und darauffolgend allgemeine Kritikpunkte, welche die Siedlungen im Allgemeinen betreffen. Dadurch wird ersichtlich, dass die Vielfalt diverser Großsiedlungen kaum überschaubar ist und trotz grundlegender Gemeinsamkeiten keine allgemeingültigen Aussagen über diese zu treffen sind. Daher habe ich in den nächsten Kapiteln den Fokus auf das märkische Viertel gelegt. Denn das Konzept der Westberliner Großsiedlung mutet ganz den typischen, utopischen Konzepten an, welche die durch Neubauten eine moderne Stadt schaffen wollten. Zudem bietet sich das märkische Viertel exemplarisch an, da die Bewohnerperspektive gut durch Projekte die eine "Viertel Zeitung", die verschiedensten Funktionen innehatte, rekonstruierbar ist. Diese wie die Ziele der Gründer werden im folgenden Kapitel mit den Pressemeldungen verschiedener Zeitungen verglichen. Aus diesem Kontext ergibt sich auch die Frage, ob die Medien eher wie ein Sprachrohr für die Mieter fungierten oder sich allem vorangestellt, rufschädigend auswirkten. Zuletzt ist noch ein Vergleich zwischen der benannten Berliner Siedlung angeführt und der Neuen Vahr in Bremen. Interessant ist dabei, dass Konzepte bei diesen beiden Siedlungen zwar dieselben Ziele verfolgen, (Modernität/humanes Wohnen etc.) doch diese mit unterschiedlichen Mitteln umsetzten. Zu beachten ist dabei auch die große Diskrepanz zwischen den verschiedenen Perspektiven. [...]
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