Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,7, Universität Leipzig (Institut für Politikwissenschaft Leipzig), Veranstaltung: Seminar "Strukturprobleme bei Wohlfahrtsstaaten im Vergleich", Sprache: Deutsch, Abstract: Der deutsche Sozialstaat steckt in der Krise. Diese These – von ihrer Gültigkeit einmal abgesehen – wird in Deutschland seit einigen Jahren heftig diskutiert. Bereits 1997 veröffentlichte Franz-Xaver Kaufmann das Buch „Herausforderungen an den Sozialstaat“, welches sich intensiv mit den – und darauf legt Kaufmann besonderen Wert – unterschiedlichen Ursachen dieser Krise auseinandersetzt. Da werden die Folgen der Globalisierung als Verursacher der Krise benannt, an anderer Stelle wird Deutschland als schlechter Standort angeprangert oder aber es sind die demografischen Veränderungen, die den deutschen Sozialstaat mehr und mehr in Bedrängnis geraten lassen. Kaufmann zeigt mit seinem Werk, das nach knapp einem Jahrzehnt zwar an Aktualität, nicht aber an Relevanz eingebüßt hat, eindeutig die Entwicklung des deutschen Sozialstaats auf. Auf die Frage, was denn nun in Deutschland falsch gemacht wird, könnte fast zeitgleich die nächste folgen: Was machen andere Länder besser? Einfach gefragt: Was haben die, was wir nicht haben? Um eine Antwort darauf zu erhalten, braucht es einige theoretische Grundlagen. Das Schlüsselwort lautet „Vergleichende Wohlfahrtsstaatsforschung“ – die Wissenschaft, die sich mit den verschiedenen Theorien zum Vergleich von Wohlfahrtsstaaten beschäftigt. Als klassische Referenz wird hier der Vertreter Gøsta Esping-Andersen gesehen. Seine Theorie zum Vergleich von Wohlfahrtsstaaten, die sogenannten „Three worlds of welfare capitalism“, führt allerdings zu einer zu rationalen und deshalb mangelhaften Einteilung in die verschiedenen Typen von Wohlfahrtsstaaten. Zu Beginn soll aufgezeigt werden, warum Vergleiche zwischen Wohlfahrtsstaaten überhaupt notwendig sind. Der wichtigste Vertreter und seine Theorien – Gøsta Esping-Andersen – wird im Anschluss vorgestellt. Parallel dazu sollen auch seine Kritiker zu Wort kommen. Am Schluss meiner Ausführungen folgt ein Fazit, das die oben angeführte These erneut aufgreift. Am Ende dieser Arbeit soll keine Antwort darauf geben werden, warum der schwedische Wohlfahrtsstaat ein soviel besserer zu seien scheint als der deutsche oder was die Briten gegenüber den Dänen hinsichtlich ihrer sozialpolitischen Maßnahmen noch für Nachholbedarf haben. Vielmehr geht es um die Basics – um die Grundlagen, die Politik-, Sozial- oder Wirtschaftswissenschaftlern beim Anstellen eines Vergleichs zwischen Sozialstaaten helfen sollen.