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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Empirische Kulturwissenschaften, Note: 1,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Kulturanthropologie / Volkskunde), Veranstaltung: Wohnen und Wohnkultur, Sprache: Deutsch, Abstract: "Nachkriegszeit" - Ein Begriff, der unzählige Assoziationen hervorruft: Zerstörung, Elend, Not und Mangel kommen ins Gedächtnis. Doch wie wirkte sich eine solche Situation auf den konkreten Wohnalltag der Menschen aus? Dass trotz jener Bedingungen weiter "normal" gegessen oder geschlafen werden konnte, ist schwer vorstellbar. Inwieweit kann…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Empirische Kulturwissenschaften, Note: 1,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Kulturanthropologie / Volkskunde), Veranstaltung: Wohnen und Wohnkultur, Sprache: Deutsch, Abstract: "Nachkriegszeit" - Ein Begriff, der unzählige Assoziationen hervorruft: Zerstörung, Elend, Not und Mangel kommen ins Gedächtnis. Doch wie wirkte sich eine solche Situation auf den konkreten Wohnalltag der Menschen aus? Dass trotz jener Bedingungen weiter "normal" gegessen oder geschlafen werden konnte, ist schwer vorstellbar. Inwieweit kann somit überhaupt von "Alltag" gesprochen werden? Mainz war eine der deutschen Städte, die am stärksten von der Zerstörung durch die Bombenangriffe der Alliierten betroffen waren. 1939 lebten in Mainz noch 121.522 Einwohner, doch schon während des Krieges wurden etliche Evakuierungsmaßnahmen gestartet, so dass ungefähr 15.000 Mainzer in die umliegenden Dörfer und Gemeinden umsiedelten. Wenn man zahlenmäßig die umgekommenen und gefangenen Bürger hinzunimmt, entsteht somit ein Bevölkerungsrückgang von 42,6% auf 69.807 "übrig" gebliebene Mainzer zu Ende des Krieges 1945. Am 27. Februar 1945 wurde Mainz in einem letzten großen, 22minütigen Angriff durch englische Bomber nahezu vollständig zerstört. Dieser Offensive und dem daraufhin wütenden Feuer fielen nicht nur etwa 1.200 Mainzer zum Opfer, sondern auch die Verwüstung erlangte ihren Höhepunkt. Die mittelalterlich eng bebaute Innenstadt wurde zu 80% zerstört, in Gesamt Mainz waren nur noch etwa 40% der Gebäude bewohnbar, von ursprünglich 9.728 Wohnhäusern waren 5.760 gänzlich oder teilweise zertrümmert. Das Wort "Mangel" im Bezug auf die Wohnverhältnisse scheint durchgängig bezeichnend für die gesamte Nachkriegszeit in Mainz: Mangel an Wohnraum und Privatsphäre, Mangel an Baumaterial und Arbeitskräften, Mangel an einem übergeordneten Generalbebauungsplan und vielleicht auch Mangel an Bereitschaft, einen baulichen Neuanfang zu wagen. Dr. Hans Bernhard Reichow veröffentlichte in den Nürnberger Nachrichten am 31. August 1949 eine Einschätzung der städtischen Entwicklung und nichts wirkt zutreffender auf Mainz: "Wer heute, fast fünf Jahre nach Beginn unserer Bemühungen um den Neuaufbau der Städte, die Bilanz zieht, wird im grossen und ganzen erschüttert sein über das bisherige Ergebnis. "