Home sweet Home besingen Menschen seit jeher die eigenen vier Wände als Fluchtburg, Ruheraum und privaten Erinnerungsort. Doch obwohl unser Körper aufgrund seiner Beschaffenheit auf eine Unterkunft angewiesen ist, hat nicht jeder den Luxus eines Zuhauses. Schicksalsschläge oder ungünstige Entwicklungen bringen Menschen in Situationen und an Wendepunkte, in denen sie ihr elementares Grundbedürfnis nach einer eigenen Bleibe verlieren, und unter Wohnungslosen sind erschreckend viele Frauen, auch wenn man zunächst nur an Männer denkt. Ausgehend von der sozialen und physischen Bedeutung des Wohnens berichtet Nicole Kautz von individuellen Schicksalen wohnungsloser Frauen. Autobiografische, narrative Interviews rekonstruieren subjektive Sichtweisen und geben Aufschluss über prägende Ereignisse und Entwicklungstendenzen, über Deutungsmuster sowie Lebens- und Identitätsvorstellungen. Im Ergebnis liefern abgeleitete Kodierungen die Grundlage zu einem ganzheitlichen Erklärungsansatz für das Phänomen weiblicher Wohnungslosigkeit.
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