Mit Intensität hat die deutsche Literaturwissenschaft und insbesondere auch die Mediävistik in den letzten Jahren ihr erneut erwachtes Interesse an narratologischer Theorie und Interpretation formuliert und dabei auch kritisch an interdisziplinäre und methodische Positionen der 70er und 80er Jahre des 20. Jahrhunderts angeknüpft. Hier ist auch das Saarbrücker Kolloquium zu verorten, dessen Beiträge in diesem Bande abgedruckt wurden. Der erste thematische Schwerpunkt behandelt Gattungen und Formen des Erzählens als Resultate verdichteter Funktionalität und Pragmatik (M. Curschmann, U. Schäfer, M. Unzeitig, L. Lieb, St. Müller, S. Obermaier). Der zweite Themenblock hat zum Zentrum die Techniken des Erzählens und sucht innovative Zugriffe auf die Erzählliteratur des deutschen Mittelalters abzubilden (G. Hübner, E. Brüggen, J. Pfeiffer, S. Coxon, C. Biesterfeld). Der dritte Schwerpunkt widmet sich den Strategien des Erzählens: Im Vordergrund stehen vor allem Überlegungen zur Intertextualität und Interdiskursivität, zum Eingang der Mündlichkeit in schriftliche Erzählformen, ferner Studien zur Intentionalität und Finalität des Erzählens, schließlich zu Problemen der Authentisierung und Historisierung und der narrativen Auseinandersetzung mit Wissenskonzepten und Erfahrungswissen des Publikums (A. Schulz, S. Kerth, Th. Neukirchen, A. Volfing, J. Wolf, R. Bauschke, R. Schnell). Der Band wird beschlossen von einer neuen Folge der Wolfram-Bibliographie, zusätzlich diesmal noch von einer 'Titurel'-Bibliographie der Jahre 1984-2002.
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