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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Veranstaltung: Wolfram von Eschenbach, Sprache: Deutsch, Abstract: Bei "Den morgenblic", einem dreistrophigen Tagelied mit dem Reimschema ABCABC- DEED, fallen sofort die Substantiva zu Beginn einer jeden Strophe auf: "morgenblic" - "tac" - "man". Drei Substantive, die den Inhalt des Wolframschen Tagelieds wiedergeben: Den nahenden Tag, der die Geliebten voneinander trennt. Den morgenblic nun mit "Morgenstrahl" zu übersetzen, macht aus…mehr

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Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Veranstaltung: Wolfram von Eschenbach, Sprache: Deutsch, Abstract: Bei "Den morgenblic", einem dreistrophigen Tagelied mit dem Reimschema ABCABC- DEED, fallen sofort die Substantiva zu Beginn einer jeden Strophe auf: "morgenblic" - "tac" - "man". Drei Substantive, die den Inhalt des Wolframschen Tagelieds wiedergeben: Den nahenden Tag, der die Geliebten voneinander trennt. Den morgenblic nun mit "Morgenstrahl" zu übersetzen, macht aus der Sanftheit der aufgehenden Sonne einen aggressiven, negativ besetzten Ausgangspunkt. Im Gegensatz dazu wäre der "Morgenglanz" ein geradezu barmherziger Tagesanfang, der aber so gar nicht in die Situation zweier sich bald trennen müssender Geliebter passt. Der Strahl an sich, der mit Gewalt, vor allem aber konzentriert einbricht, hat überhaupt nichts mit dem sanftmütigen, fast edlen Glanz gemein, der seine beschienenen Objekte eher in romantischer Sicherheit wiegt als das er eine Bedrohung wäre. Die Bedrohung wird allerdings schon in Zeile drei deutlich: "heimlich" liegt der Mann bei der "Herrin". Der Erzähler der ersten Strophe zeigt hier mit der näheren Bestimmung des neutralen "Geliebten" mittels des "werten" die gesellschaftliche Stellung und Wertschätzung des Mannes an, der bei einer Dame von hohem Stand, einer vrouwe, liegt. Natürlich macht eine nahende Trennung traurig, erleidet die Dame einen "Verlust der Freude", wenn sie den Tag kommen sieht. Sie weint "abermals", ein Anzeichen dafür, dass diese Liaison schon länger anhält, sie die Trennungen kennt, also genau weiß, wie schmerzhaft der Abschied gleich sein wird. Ihre vorher "heiteren Augen" füllen sich mit Tränen. Liehtiu könnte aber auch "klare Augen" meinen, die sich aufgrund der Tränen quasi verschleiern und ihre Reinheit verlieren. Etwas, was rein ist, besitzt aber auch die Konnotation der Unschuld. Kann diese vrouwe aber unschuldig sein? Die heiteren Augen hingegen sprächen für eine freudige Nacht, vielleicht eine kleine Neckerei am Morgen. Der "Morgenstrahl", der plötzlich wahrgenommen wird, könnte eine solch fröhliche Situation augenblicklich in Traurigkeit verwandeln, so dass die "heiteren Augen" eben nass werden. Nun beginnt die Dame zu klagen. "Ach Tag!" ruft sie aus und setzt das aufstrebende Tageslicht in einen negativen Gegensatz zur Nacht, in der das Beisammensein mit dem Geliebten in relativer Sicherheit gewährleistet ist. [...]

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