Bachelorarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Deutsche Philologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Frauenfiguren im "Parzival" Wolframs von Eschenbach. Dass die Frauen eine besondere Stellung in Wolframs Erzählung einnehmen, wird insbesondere daran deutlich, dass der Erzähler regelmäßig Einschübe mit Aussagen über die Frauen vorbringt und dabei die Frauen immer wieder direkt anredet. Wie werden die Frauen im "Parzival" dargestellt? Und lassen sich ihnen anhand ihrer Darstellung bestimmte Funktionen zuschreiben? Es wird gezeigt, dass die Frauen im "Parzival" mehr sind als Figuren, die den Verlauf der Handlung bestimmen oder auf Wolframs innovative Geschlechterkonzeption verweisen. Um das zu bewerkstelligen, kann der Fokus der Arbeit nicht allein auf den konventionellen Figuren innerhalb der Handlung liegen. Wolfram hat die Frauen auf unterschiedliche Erzählebenen positioniert. Grundlage der Arbeit sind die sogenannten Frauenpassagen, in denen der Wolframsche Erzähler die Frauen direkt anspricht. Bei diesem Vorgang tritt der Erzähler hervor, unterbricht die Handlung und eröffnet auf diese Weise eine weitere Erzählebene, die poetologische Anklänge offenbart. Anhand ausgewählter Beispiele werden die Frauenfiguren im "Parzival" näher betrachtet. Es wird untersucht, inwieweit Obiê und Obilôt als entgegengesetzte Handlungsauslöser und Sigûne als Urteilsinstanz fungieren. Des Weiteren werden die beiden Personifikationen Frou Âventiure und Frou Minne hinsichtlich ihrer poetologischen Funktionen analysiert.
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