Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Medien und Politik, Pol. Kommunikation, Note: 1,7, Universität Passau (Medien und Kommunikation), Veranstaltung: Internationale Social-Media-Protestkommunikation, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Rolle der sozialen Medien in Bezug auf die Geschehnisse des ägyptischen Frühlings unter besonderer Berücksichtigung der Frauenrechte. Es soll herausgefunden werden, ob und inwieweit soziale Medien wie Facebook oder YouTube einen Einfluss auf die Gleichberechtigung bzw. Frauenrechte im besagten Staatsgebiet haben. Konkret wird hierzu das Projekt HarassMap in diesem Rahmen bevorzugt analysiert. Nach einer Einführung über das Frauenbild in Ägypten folgt ein Überblick über die Geschehnisse des ägyptischen Frühlings und der Rolle der sozialen Medien. Im Nachfolgenden konzentriert sich die Arbeit insbesondere auf die Stellung der Frau während des ägyptischen Frühlings in Zusammenhang mit sozialen Medien. Als der internetbegeisterte junge Ägypter Khalid Said am 06.Juni 2010 von zwei Polizisten brutal ermordet wird, weil er der Welt zeigen will, in welch korrupten Polizeistaat er lebt, wird er zur Symbolfigur der ägyptischen Revolte. In Khalids Heimatstadt Alexandria und der Hauptstadt Kairo ziehen tausende Menschen aus Protest gegen die erschütternde Tat auf die Straßen (vgl. Flade, 2011). Unter den vielen Demonstranten befinden sich auch zahlreiche Frauen, die gemeinsam Seite an Seite mit den männlichen Ägyptern protestieren. Das kann – wie in der Medienöffentlichkeit dargestellt – als Novum gewertet werden. Ziel ihrer gemeinsamen Proteste ist es, auf ihre defizitäre gesellschaftliche und politische Lage aufmerksam zu machen und die praktische Verwirklichung von Demokratie und Gleichheitsrechten zu fordern. Im Rahmen dieser Bewegung entsteht mit entsprechender (social) medialer Unterstützung das Projekt HarassMap, durch welches Frauen des ganzen Landes auf virtuellen Karten Orte von Misshandlung und Unterdrückung anonym preisgeben. Auf diese Weise machen sie den lange verschwiegenen körperlichen und seelischen Missbrauch von Frauen nicht nur der digitalen Weltöffentlichkeit sichtbar, sondern eröffnen auch die Möglichkeit zu ersten wirkungsvollen Gegenmaßnahmen.