Auszug: 'Er kam mit dem Spruch schon auf die Welt. Glitzerig kugelten seine Äuglein aus der Wiege in die Zimmerrunde. "Sieht er nicht aus," sagte jemand, "als wenn er fragte: Worauf freuen wir uns jetzt?" Das blieb ihm. Das saß zu Häupten seiner Wiege, wenn das Fieber sein Körperchen geschüttelt hatte. Das strich ihm die winzigen Fältchen vom Gesicht und sagte: "Maxli, worauf freuen wir uns jetzt?" Das wurde mit ihm größer, rutschte auf den Dielen mit herum, wo er sich einen Schiefer eingezogen hatte, und wischte ihm die Tränen fort: "Und worauf freuen wir uns jetzt, Maxli, he?" Das klopfte ihm nach den ersten ängstlichen Schulgang vertraulich auf die Schulter: "Na, Maxli, worauf freuen wir uns jetzt? Das wuchs mit ihm und wich ihm nimmer von der Seite. Das sah ihm unausweichlich ins Gesicht, wenn der Ärger aufstieg: "Was ich noch sagen wollte, Max, worauf freuen wir uns jetzt? Was Wunder also, daß der Spruch ein Teil von ihm ward. Oder er ein Teil vom Spruch. In solchen Wiegenbrüderschaften lassen sich die[S. 8] Teile nicht mehr sondern, derselbe Herzschlag tickt durchs gleiche Blutgeäder: "Wo-rauf-freuen-wir-uns-jetzt?" Es ist schon richtig: schlicht und bescheiden, wie der Max war, wurde er kein Großer, wurde nicht berühmt. Eher schon sein Spruch, den sie nach und nach belächelten. "Hör' mal, Max," sagte einer seiner Freunde, "ein Wahlspruch ist schon recht. Aber er muß auch darnach sein. Zum Beispiel: Morgenstund hat Gold im Mund. Oder: Erst besinn's, dann beginn's. Oder: Rom ist nicht an einem Tag erbaut. Siehst du, das sind anerkannte Sprüche."'
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