Mit der vorliegenden Grammatik des niederfränkischen Dialekts der Grafschaft Moers am Beispiel der Baerler Mundart definiert der Autor für die im Sprach- und Schriftgebrauch zum Ausdruck kommende Mundart grammatikalische Regeln und erfasst diese erstmals systematisch. Der stürmische Wandel der Zeit- und Lebensumstände hat weithin auch die Sprachkultur erfasst und damit zugleich auch den Fortbestand des hohen Kulturgutes lokaler Mundarten, wie hier z.B. des Grafschafter Platt, in zunehmendem Maße gefährdet. Platt wird fast nur noch von der älteren Generation gesprochen, aber auch sie wendet es im Alltag immer seltener an. Die einheimische plattdeutsche Mundart droht in Vergessenheit zu geraten; schon heute ist die allgemeine Umgangssprache der Regiolekt des Ruhrgebiets (‚Ruhrisch’), der zwar noch niederdeutsche Elemente enthält, aber im Wesentlichen doch Hochdeutsch ist. Diese Entwicklung ist zwar bedauerlich, aber kaum mehr aufzuhalten. So ist der Hauptgrund für diese Grammatiksammlung öffentlicher Art: Sie soll den heutigen Bestand dokumentieren und vor dem Vergessen bewahren.
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