Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Russistik / Slavistik, Note: 1,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: Sprachwandel und Wortschatzwachstum sind sowohl bedeutungsvolle als auch unumgängliche Phänomene, die ausschlaggebend für die (Weiter-)Entwicklung aller Sprachen der Welt - und somit auch des Russischen - sind. Anhand von diachronen Beobachtungen kann schlussgefolgert werden, dass die Lexik einer natürlichen Sprache stets einem Wandel unterliegt und je größer die Distanz zwischen den beiden Zeitpunkten der Untersuchung ist, desto evidentere Veränderungen festgestellt werden können. Diese Veränderungen werden nicht nur durch extralinguistische Ursachen wie politische, ökonomische, soziale oder auch kulturelle Ereignisse, sondern auch durch intralinguistische Defizite wie z.B. das Bedürfnis, Bezeichnungslücken im Wortschatz zu schließen (Benennungs-bedürfnis) oder Eindeutigkeit zu schaffen ausgelöst. Wird ein Blick auf die Lexik des Russischen geworfen, die neben Ukrainisch und Weißrussisch ebenfalls zu den ostslavischen Sprachen gehört, zeigt sich, dass sie sich im Laufe der Zeit stark verändert hat. Zur Gewinnung neuer Lexeme wird in der russischen Sprache im Wesentlichen von der Derivation und Komposition Gebrauch gemacht, die produktive Wortbildungsverfahren darstellen. Während die Zuordnung vieler neuentstandener Wörter zu einem der beiden Verfahren eindeutig ist, stellt die Einteilung gewisser Konstrukte mit einem Präfixoid wie ¿¿¿¿¿¿¿¿¿¿¿¿, ¿¿¿¿¿¿¿¿¿¿¿¿¿ oder ¿¿¿¿¿-¿¿¿¿¿¿, die zur Internationalisierung der russischen Lexik beitragen, eine umstrittene Frage dar. Das Hauptaugenmerk der vorliegenden Hausarbeit richtet sich auf die Abgrenzungsprobleme zwischen Komposition und Derivation und versucht, die unterschiedlichen Standpunkte darzustellen. Hierfür wird zuerst der Begriff 'Wortbildung' definiert und seine Stellung im Gesamtsystem der Sprache erläutert. Daraufhin setzt sich die Arbeit mit dem Wort, Wortschatz sowie den gebundenen und freien Morphemen auseinander. Nach der Vermittlung dieser grundlegenden Informationen werden im Hauptteil die beiden Wortbildungsverfahren Derivation und Komposition behandelt. Hiernach wird die Problematik, die bei der Einteilung von zusammengesetzten Wörtern entsteht, thematisiert. Den Abschluss dieser Arbeit bildet die Zusammenfassung der gewonnenen Erkenntnisse sowie die Antwort auf die Frage, warum die Zuordnung der obengenannten Wörter ein Problem darstellt.
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