Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Semiotik, Pragmatik, Semantik, Note: 2,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: Unsere Sprache bedient sich eines außergewöhnlich ausgedehnten Wortschatzes, welcher Platz bietet, dass sich diachron immer wieder neue Wörter bilden und veraltete wegfallen können. Dieser lexikalische Sprachwandel wird nötig durch gesellschaftliche oder politische Veränderungen (Globalisierung, harzen), neue Alltäglichkeiten, die einer expliziten Bezeichnung bedürfen (Onlineshopping), das Verdrängen oder Aussterben veralteter Wörter (Jungfer) oder zum Beispiel das Übertragen von Ausdrücken aus anderen Sprachen (Computer). Wortneubildungen entstehen auf verschiedene Art und Weise. Neben der erwähnten Entlehnung aus anderen Sprachsystemen, kann sich der Ausdruck auch aus Wortbildungsmöglichkeiten der Morphologie entwickeln. Besonders zu nennen sind hier die drei Haupttypen Komposition, Derivation und Konversion, aber auch Abkürzungen, Kürzungen, Akronyme oder Wortkreuzungen, Kontaminationen genannt, gelten als Typen der Wortbildung. Hier handelt es sich also nicht wörtlich um Wortneubildungen, sondern um neue Zusammensetzungen von bereits vorhandenen Wörtern. In einigen Bereichen des alltäglichen Lebens ist es notwendig, die sprachlichen Mittel so auffällig wie möglich zu gestalten, um viele Menschen zu erreichen. Dies kann man bei wichtigen Vorträgen oder politischen Reden nachvollziehen, ist vor allem aber auch in der Werbeindustrie so zu beobachten. Um das Kaufverhalten der Kunden zu indoktrinieren und sie für das Produkt zu gewinnen wird auf rhetorische Mittel zurückgegriffen. Diese können in den Bereich der Wortbildung fallen, z. B. als Neologismus gelten. Dieser kann usuell sein und irgendwann lexikalisiert werden oder okkasionell gebildet werden, d. h. nur im jeweiligen Kontext Sinn ergeben.