Inhaltsangabe:Einleitung: Unter Wortbildung versteht man die Gesamtheit der Verfahren, mittels derer in einer Sprache neue Wörter auf der Basis schon vorhandener Wörter gebildet werden. Neue Wörter werden gebildet, weil sie gebraucht werden, um neue Inhalte - neue Dinge, Maschinen, Sachverhalte, Begriffe - zu benennen oder um vorhandene Bezeichnungen zu konkretisieren. Das geschieht dadurch, dass einzelne Wörter zu neuen komplexen Wörtern zusammengefügt oder dass einzelne Wörter durch grammatische Mittel zu neuen umgeformt werden. Hinsichtlich der Definition der Wortbildung ergibt sich aus den Untersuchungen von Henzen, Erben, Kim, Gyung-Uk, Lewandowski, Olsen und Fleischer/Barz die gemeinsame Feststellung, dass sich Wortbildung mit der Bildung neuer Wörter mit Hilfe des vorhandenen Sprachmaterials befasst. Wortbildung beschäftigt sich sowohl mit der Bildung neuer sekundärer Wörter als auch mit der strukturellen Analyse usueller Wörter. Als Prinzipien der Wortbildung kommen folgende Verfahren in Frage: Affigierung: Das neue Wort entsteht dadurch, dass schon vorhandenen Wörtern (Grundwörtern, Stämmen, Wurzeln) gebundene (unselbständige) Morpheme (Affixe) hinzugefügt werden. Die Affixe teilt man nach ihrer Stellung ein: Dem Grundwort vorangestellte Affixe heißen Präfixe ( lat. Praefixum ¿das vorn Angeheftete¿). Dem Grundwort nachgestellte Affixe heißen Suffixe ( lat. Suffixum ¿das an oder unter etwas Geheftete¿). Außerdem gibt es noch das in das Grundwort eingeschobene Infix ( lat. Infixum ¿das Hineingesteckte¿). Reduplikation: Unter Reduplikation versteht man die partielle oder vollständige Wiederholung eines Elementes (Stamm, Wurzel, Wort), wobei der Lautbestand abgeändert werden kann. Zusammensetzung: Bei der Zusammensetzung werden zwei selbständige Lexeme zu einem neuen Wort zusammengefügt. Die Einteilung der Wortbildungstypen erfolgt nach verschiedenen Kriterien: Nach Fleischer/Barz und Olsen gibt es drei Haupttypen: 1. die Komposition (oder Zusammensetzung), deren einzelne Komponenten auch als freie Morpheme vorkommen können (z.B. Nagellack), 2. die Derivation (oder Ableitung), worunter Fleischer und Olsen vor allem die Wörter verstehen, die mit Suffixen (z.B. Sand, sandig) und ¿Nullsuffixen¿ ( z.B. laufen, der Lauf) gebildet werden, 3. die Präfixbildung. Coseriu (Henschel 1990) unterscheidet die drei Haupttypen: 1. Komposition (oder Zusammensetzung): Ein Kompositum besteht aus zwei oder mehr Lexemen (z.B. Straßenbahn, [...]
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