Am Beispiel dreier deutscher Nominalisierungsmuster - der ung-Nominalisierung, der Infinitivkonversion und der impliziten Derivation - entwirft diese Monographie eine kognitiv-linguistisch und konstruktionsgrammatisch orientierte Theorie des Wortbildungswandels. Auf Grundlage umfangreicher korpusbasierter Studien wird gezeigt, dass diachrone Veränderungen im Bereich der Derivationsmorphologie als Konstruktionalisierungs- und Konstruktionswandelprozesse gefasst werden können. Zudem werden methodische Ansätze diskutiert, mit deren Hilfe Wortbildungsmuster nicht nur isoliert betrachtet, sondern vielmehr Interaktions- und Konkurrenzverhältnisse zwischen unterschiedlichen Wortbildungsmodellen empirisch erfasst werden können. Damit eröffnet die Arbeit neue Perspektiven für eine dezidiert empirisch ausgerichtete diachrone Morphologie wie auch für eine konstruktionsgrammatische Theorie des Sprachwandels im Allgemeinen.
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"Insgesamt handelt es sich um eine ambitionierte und in korpuslinguistischer Hinsicht weiterführende Untersuchung, in der ein kognitiv-konstruktionslinguistisches Modell auf ein nicht unbekanntes Phänomen des Wortbildungswandels angewandt wird."
Mechthild Habermann in: Beiträge zur Geschichte der Deutschen Sprache und Literatur 140/4 (2018), 514-520
Mechthild Habermann in: Beiträge zur Geschichte der Deutschen Sprache und Literatur 140/4 (2018), 514-520