Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität Münster (Germanistisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wird die Frage gestellt, ob in Georg Büchners Dramenfragment "Woyzeck" allein Woyzeck Schuld an der Tragödie von Marie ist und ob man in diesem Kontext von Mord sprechen kann. Diese Frage fordert eine grundlegende Auseinandersetzung mit dem juristischen wie ethischen Verständnis von Schuld. In diesem Zusammenhang muss auch die psychische wie physische Entwicklung untersucht werden, die Woyzeck macht. Zunächst wird sich – erst einmal unabhängig von Büchners Literatur, die von ihm während seiner Zeit im Straßburger Exil verfasst wurde3 – mit juristischen und ethischen Grundlagen beschäftigt, um auf dessen Grundlage in der Analyse zu argumentieren, in welchem Verhältnis Woyzeck zur Schuldfrage steht. Dafür werden rechtliche und moralische Umstände hinzugezogen, die sich rund um ihn ereignen. Hierbei sollen verschiedene Perspektiven beleuchtet werden, damit die Bewertung von Woyzecks Schuldfähigkeit möglichst objektiv und aussagekräftig geschieht. Zur juristischen Beurteilung sei an dieser Stelle gesagt, dass es sich selbstverständlich um eine germanistische Hausarbeit handelt, die juristisch nicht repräsentativ ist. Neben den angegebenen Quellen dienen in erster Linie die Erkenntnisse, die im Seminar dazu gewonnen wurden, als Grundlage für diese Arbeit.