Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Europäische Union, Note: 1, Universität Zürich (Institut für Politikwissenschaft, Abteilung Internationale Beziehungen), Veranstaltung: Kolloquium Kernkompetenz Internationale Beziehungen, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit dem Abschluss der Römischen Verträge im Jahr 1957 pflegen europäische Staaten besondere Beziehungen zu ihren ehemaligen Kolonien. Die Lomé-Abkommen lieferten in den Jahren 1975 bis 2000 eine vertragliche Grundlage für die Zusammenarbeit. Sie schafften es jedoch nicht, die Entwicklung der AKP-Staaten, einer Anzahl Länder in Afrika, der Karibik und im Pazifikraum, nachhaltig zu fördern. Immerhin ermöglichte das Abkommen den Entwicklungsstaaten einen zollfreien Marktzugang für einen Grossteil ihrer Produkte ohne selber auf Zollschutz verzichten zu müssen. Als Nachfolge-Abkommen folgte 2000 das Cotonou-Abkommen. Mit dem gleichen Fernziel der Armutsbekämpfung verfolgt es die wirtschaftliche, kulturelle und soziale Entwicklung der AKP-Staaten und zielt auf Friede und Sicherheit, sowie auf ein stabiles und demokratisches politisches Umfeld. Das Cotonou-Abkommen ist das weltweit wichtigste und umfassendste Entwicklungsabkommen zwischen einer Gruppe von Industrienationen und einer Vielzahl von Entwicklungsländern. Im Rahmen des Cotonou-Abkommens wurden in Anpassung an die Regeln der Weltwirtschaftsorganisation Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (WPA), auch Economic Partnership Agreements (EPAs) oder Freihandelsabkommen genannt, vereinbart. Nach Regeln der WTO müssen Zollbeziehungen immer reziprok sein. Die WPA beinhalten daher die schrittweise Zollbeseitigung bis zur vollständigen Integration der AKP-Länder in die Weltwirtschaft. Über diese Integration erhofft sich die EU längerfristige Wettbewerbsfähigkeit der Entwicklungsländer, regere Handelsbeziehungen und sinkende Armut. Die WPA werden von Gegnern stark kritisiert. Der EU wird vorgeworfen, sie versuche nur vordergründig, die Armut in den AKP-Ländern zu bekämpfen und verfolge als wesentliches Ziel die vollständige Abschaffung der Importzölle, um ihre eigenen Waren exportieren zu können. Im Zusammenhang mit dieser Kritik stellt sich die folgende Frage: Ist es sinnvoll, die AKP-Staaten im Rahmen der WPA in die Weltwirtschaft zu integrieren? Dazu lässt sich die folgende These aufstellen: Die EU verfolgt in der Entwicklungszusammenarbeit hauptsächlich ihre eigenen Interessen. Es geht ihr mehr um die Verfügung über Rohstoffe und Ressourcen der AKP-Staaten sowie um den vereinfachten Export eigener Produkte als um echte Armutsbekämpfung. Diese Arbeit liefert eine Diskussion zum Sinn der WPA.
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