Kommissarin Irmi Mangold hat eine Auszeit als Hirtin auf einer Kuhalm eingelegt, um zur Ruhe zu kommen und auch über ihr Leben nachzudenken. Mit Luise, eine gestandene Landrätin, bekommt sie zupackende Hilfe und angenehme Gesellschaft. Es wird jedoch weniger eine entspannende Auszeit, denn auf der
Alm scheint ein Wolf umzugehen und der versetzt nicht nur die Tiere in Angst. Kurz darauf findet Irmi…mehrKommissarin Irmi Mangold hat eine Auszeit als Hirtin auf einer Kuhalm eingelegt, um zur Ruhe zu kommen und auch über ihr Leben nachzudenken. Mit Luise, eine gestandene Landrätin, bekommt sie zupackende Hilfe und angenehme Gesellschaft. Es wird jedoch weniger eine entspannende Auszeit, denn auf der Alm scheint ein Wolf umzugehen und der versetzt nicht nur die Tiere in Angst. Kurz darauf findet Irmi einen toten Mann, der in einem Schlageisen gefangen ist. Galt der Anschlag einem Wolf? Die Ermittlungen halten Irmi von ihrer Käserei ab und von Auszeit kann man nicht mehr reden.
"Sehr ihr im Wolf nicht auch einen Konkurrenten?...Reh, Gams, Rothirsch und Sauen werden nun von Wölfen gefressen und nicht von halbblinden Jagdpächtern erschossen." Zitat Seite 109
Nicola Förgs Krimis leben von den liebevoll und genau gezeichneten Charakteren der Ermittler und Nebenfiguren. Sie sorgen mit interessanten Dialogen zum Thema Wolf und mit privaten Einblicken für angenehme und teilweise humorvolle Unterhaltung.
Die Spuren der Ermittlungen führen immer wieder zum Ort der Alm zurück und so bleibt Irmi gar nichts anderes übrig, als die Fäden aufzunehmen und ihnen nachzugehen. Von einer ruhigen Almzeit kann man also nicht reden. Der Fall führt in die Vergangenheit zu einen Leistungskurs im Abiturjahrgang. Welche Verbindungen führen von den Schülern damals und ihrem Lehrer zu den aktuellen Vorgängen? Wieder kann man als Leser eigene Mutmaßungen anstellen und gut mitraten.
Der Fall ist etwas verzwickt, kann aber durchschaut werden, auch wenn die Motive erst zum Ende offengelegt werden.
Für mich sind die Bücher von Nicola Förg immer wieder ein echtes Leseerlebnis!
Denn neben einer gut aufgebauten Krimihandlung finden sich darin immer kritische Anmerkungen und Fragen zu Umwelt und Naturschutz. Dieses Mal geht es um das kontrovers diskutierte Thema der Wölfe, um Kühe mit Hörnern, um Weidehaltung, Milchwirtschaft und Käserei und das Leben auf einer Alm.
Wieder ist es der Autorin gelungen, mich mit ihrer Geschichte nicht nur spannend und gut zu unterhalten, sondern auch noch mit Informationen rund um Weidewirtschaft auf Almen, giftige Pflanzen und über den Wolf zu versorgen.
Während einer Diskussionsrunde zur Wolfsfrage lässt die Autorin Irmi teilnehmen und damit auch den Leser tief eintauchen. Man erfährt etwas über die verschiedenen Sichtweisen von Naturschützern, Jägern und Anwohnern. Außerdem über die Verbreitung der Tiere, ihr Fressverhalten, die Kosten für Schutzzäune und die Zahlen von tot aufgefundenen Wölfen.
Seit 2000 gab es in Deutschland 222 tote Wölfe, zwei wurden entnommen, 155 davon starben im Straßenverkehr und 28 durch illegale Aktivitäten. 23 starben eines natürlichen Todes und l2 wurden legal getötet.
Mit solchem Zahlenmaterial relativiert sich manche Ansichtsweise.
Nicola Förg beschreibt in ihren Bücher einiges was viele Menschen nicht wissen, sie fügt es lehrreich ein oder belehrend zu wirken.
Wie gewohnt lässt die Autorin Nicola Förg vor der atmosphärischen Kulisse einer Bergalm eine spannende Krimihandlung entstehen. Und natürlich gibt es auch wieder ein aktuelles und heiß diskutiertes Thema aus der Tierwelt. Dieses Mal geht es um die Rückkehr der Wölfe in Deutschland und man erfährt viele Ansichten, Informationen zu den Populationen und zum Beuteschema und Reißverhalten der Wölfe. Es lohnt sich schon deshalb, diesen Krimi zu lesen!