Die Metapher steht um 1900 am Schnittpunkt vieler wissenschaftlicher und weltanschaulicher Debatten: in Ästhetik und Linguistik ebenso wie in Psychologie, Anthropologie und Erkenntnistheorie. Stets wird mit ihr das fundamentale Verhältnis von Sache, Vorstellung und Sprache erörtert. Auch wenn die Konzepte sich stark unterscheiden, verbindet dieses gemeinsame Problem die beteiligten Diskurse und verknüpft es überdies mit der zeitgeschichtlichen Frage nach der ,Moderne'. Vor allem die Lyriker der Zeit sehen sich vor der riskanten Aufgabe, für ihre Epoche eine ,metaphorische' Anbindung von Bewusstseinsstand und Lebenswelt zu leisten wie schon in vergangenen Perioden. Darin treffen sich Berliner und Wiener Moderne. Dies lässt sich exemplarisch an Poetik und Dichtung von Hugo von Hofmannsthal und Arno Holz verdeutlichen. Beide Autoren nehmen die disziplinären und kulturdiagnostischen Wissensbestände detailliert zur Kenntnis und entwickeln sie literarisch weiter. An ihrem Werk lässt sich so erkennen, wie Literatur und Wissenschaft einander im Zeichen der Metapher genau und kritisch beobachten.
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