Wut ist out. Die explosive Gefühlslage gilt als primitiv, böse. Gut und angesagt sind Gelassenheit, Yoga und ein buddhistisch inspiriertes In-sich-Ruhen. Wer wütend wird, hat sich nicht im Griff, verliert die Kontrolle, »fährt aus der Haut«. Doch Johanna Kuroczik sieht sich in ihrem Buch die Sache mit der Wut genauer an. Was ist gut an Wut, an diesem Feuerball im Inneren, der eben auch ein Motor für Veränderungen sein kann? Was sagt die Neurowissenschaft zu dem kraftvollen Gefühl und wie kann es gelingen, die damit einhergehende Energie zu beherrschen, sie sogar für sich und die eigenen Ziele zu nutzen?
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.08.2022Johanna Kuroczik, Redakteurin im Ressort Wissenschaft der F.A.Z. und der F.A.S., hat ein Buch über den Affekt der Wut geschrieben. Von der öffentlichen Erscheinung dieses Affekts ist heutigentags oft die Rede: Wut dominiere politische Attacken, treibt Demonstrierende auf die Straße und quillt aus dem Internet. Und wer sich privat der Wut überlässt, gilt als unbeherrscht, denn der vernünftige Mensch bleibe gelassen. Dabei ist die Wut besser als ihr Ruf. Sie kann durchaus auch Gutes bewirken, Motor für Veränderungen und sogar Wurzel von Kreativität sein. Seit jeher hadern ihre Interpreten, von Aristoteles über Martin Luther bis Sigmund Freud, wie mit der Wut zu verfahren sei. Die Autorin, ausgebildete Medizinerin, widmet sich auch den physiologischen Seiten der Wut und den mit ihr verknüpften neuronalen Prozessen. (Johanna Kuroczik: "Wut!" Mut zum Zorn. Hirzel Verlag, Stuttgart 2022. 120 S., br., 15,- Euro.) F.A.Z.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"[E]in launiger, lehrreicher Spaziergang durch die Jahrhunderte, durch Kultur und Wissenschaft gleichermaßen." WAZ 20220907