Jeder Musikfreund kennt wohl die Kennenlern-Story von dem berühmtesten Liebespaar der Popgeschichte, von John Lennon und Yoko Ono. Das erste Mal trafen sie sich im November 1966 zufällig in der Avantgardegalerie „Indica“ in London, wo sie ihm ein Kästchen mit der Aufschrift "Atme!" übergab und er
sich in sie verliebte. Über Jahre hinweg näherten sich ihre Weltbilder einander an. Am 26. März 1969…mehrJeder Musikfreund kennt wohl die Kennenlern-Story von dem berühmtesten Liebespaar der Popgeschichte, von John Lennon und Yoko Ono. Das erste Mal trafen sie sich im November 1966 zufällig in der Avantgardegalerie „Indica“ in London, wo sie ihm ein Kästchen mit der Aufschrift "Atme!" übergab und er sich in sie verliebte. Über Jahre hinweg näherten sich ihre Weltbilder einander an. Am 26. März 1969 heirateten John und Yoko auf Gibraltar und zwei Tage später starteten sie ihr erstes so genanntes Bed-In im Amsterdamer Hilton. Scharenweise strömten die Presseleute ins Hotel, erwarteten sie doch etwas Schockierendes, doch John und Yoko verkündeten, im Schlafanzug im Bett sitzend, nur den Weltfrieden.
Yoko Ono war jedoch nicht nur Lennons Frau und Muse, sie war und ist auch eine eigenständige und höchstproduktive Konzeptkünstlerin, Avantgardemusikerin und experimentelle Filmemacherin. Als Pazifistin und Feministin wurde sie durch ihr Engagement für die Gleichstellung Homosexueller und die Umwelt bekannt. Außerdem arbeitet sie bei Amnesty International mit.
Aus Anlass ihres bevorstehenden 90. Geburtstags (18. Februar 2023) erscheint bei Zweitausendeins die aktualisierte und erweiterte Neuauflage ihrer Biografie von Nicola Bardola, der kürzlich eine Biografie des amerikanischen Schriftstellers Jack Kerouac vorgelegt hatte. In drei Kapiteln, unterteilt in knapp dreißig Texte, werden die wichtigsten Stationen und Ereignisse der Feministin, Pazifistin und radikalen Künstlerin beleuchtet, wobei natürlich der Mord an John Lennon am 8. Dezember 1980 der entscheidende Schicksalsschlag war („Eine Witwe zu sein, ist die Hölle. Die Hölle. Ein totaler Albtraum der Hoffnungslosigkeit“). Überhaupt konnte Bardola an die langjährigen Recherchen zu seiner John Lennon-Biografie anknüpfen. Im Mittelpunkt stehen jedoch die Arbeiten der japanischen Künstlerin, ihre Experimentierfreudigkeit und ihre beständige Suche nach der Wahrhaftigkeit in der Kunst. Dieser Teil der Neuerscheinung bietet nicht nur einen Zugang zur Persönlichkeit von Yoko Ono und ihrer faszinierenden Lebensgeschichte sondern auch zu ihrer avantgardistischen Kunst.
Den Abschluss bildet eine kompakte (40 Seiten) und doch detaillierte, chronologische Darstellung ihrer Herkunft und ihres künstlerischen und privaten Werdegangs. Eine lesenswerte Biografie, die selbst für manchen Kenner von Yoko Ono oder den Beatles die eine oder andere biografische Neuigkeit bereit hält. Auch wunderbar geeignet als Einstieg in die Lebensgeschichte von Yoko Ono.