Dieser Klassiker entstand 1890 und erschien 2016 erstmals auf Deutsch. Im Zuge einer Klassikerrunde las ich diesen Roman um die junge, schöne und stolze Youma. Die Geschichte spielt auf der Karibikinsel Martinique und Youma lebt in einem Haus weißer, wohlhabender Kreolen. Ihre Mutter ist eine Amme,
eine da. Diese Amme, geniest trotz der Unfreiheit, Respekt und Privilegien. Sie wird mit schönen…mehrDieser Klassiker entstand 1890 und erschien 2016 erstmals auf Deutsch. Im Zuge einer Klassikerrunde las ich diesen Roman um die junge, schöne und stolze Youma. Die Geschichte spielt auf der Karibikinsel Martinique und Youma lebt in einem Haus weißer, wohlhabender Kreolen. Ihre Mutter ist eine Amme, eine da. Diese Amme, geniest trotz der Unfreiheit, Respekt und Privilegien. Sie wird mit schönen Kleidern und Schmuck beschenkt. Ein Aushängeschild. Bildung wird verwehrt. Youmas Freundin ist Aimée, die Tochter des Hauses, sie ist ein sehr gefühlvolles und leidenschaftliches Mädchen.
Aimée wächst behütet heran, heiratet mit neunzehn Jahren und verlässt ihr Elternhaus. Youma und Aimée bleiben unzertrennlich. Als Aimée ihre Tochter Mayotte zur Welt bringt und bald danach verstirbt, wird Youma ihre da. Sie leben auf der Plantage von Aimées Witwer. Nachhaltiges Aufsehen erregt Youma als sie Mayotte das Leben rettet. Gabriel, ebenfalls ein Sklave der Plantage, wird auf Youma aufmerksam und verliebt sich in sie. Jedoch wird dem jungen Paar ihre gemeinsame Zukunft verwehrt, da ihre Besitzer eine Eheschließung nicht erlauben. Beide halten Gabriel nicht standesgemäß für Youma.
Diese Demarkationslinie verändert Youma. Bis zu jenem Zeitpunkt fühlte sie sich gesellschaftlich gut aufgehoben und respektiert. Nun keimt der Wunsch nach Freiheit, nach Selbstbestimmtheit auf. Jedoch hat sie Aimée das Versprechen gegeben immer für Mayotte da zu sein. Nur kurze Zeit später bricht der Sklavenaufstand aus mit verheerenden Folgen.
Diese Kolonialliteratur glänzt durch seine Faszination für alles Schöne auf der Insel Martinique. Hearn zeigt hier eine zuerst harmonische, idyllische Welt auf, die trotz der Sklaverei nichts an ihrer Wirkung einbüßt. Mag sein, dass dies sein Blick war. In der Entstehungszeit dieses Romanes mag man es wohl so hingenommen haben, jedoch in der heutigen Zeit ist die Story nur bedingt glaubwürdig.
Der Stil von Lafcadio Hearn wirkt an vielen Stellen ausdruckstark, atmosphärisch, poetisch, gar mitreißend. Jedoch empfand ich keine der Personen sonderlich gut herausgearbeitet. Sie blieben alle im Schatten ihres jeweiligen Standes und Position.