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Essay aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Soziologie - Politik, Majoritäten, Minoritäten, Note: 1,0, Leuphana Universität Lüneburg (Institut für Bildungswissenschaften), Veranstaltung: Bildungssoziologie und Soziologie sozialer Ungleichheit, Sprache: Deutsch, Abstract: In einer filmischen Dokumentation aus dem Jahre 1963 über einen Besuch von James Baldwin in San Francisco spricht dieser als ein schwarzer homosexueller Autor und politischer Aktivist über die Gewalt von Worten und dekonstruiert ein auch heute noch existierendes Wort zur Benennung einer spezifischen kolonialen Subjektposition:…mehr

Produktbeschreibung
Essay aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Soziologie - Politik, Majoritäten, Minoritäten, Note: 1,0, Leuphana Universität Lüneburg (Institut für Bildungswissenschaften), Veranstaltung: Bildungssoziologie und Soziologie sozialer Ungleichheit, Sprache: Deutsch, Abstract: In einer filmischen Dokumentation aus dem Jahre 1963 über einen Besuch von James Baldwin in San Francisco spricht dieser als ein schwarzer homosexueller Autor und politischer Aktivist über die Gewalt von Worten und dekonstruiert ein auch heute noch existierendes Wort zur Benennung einer spezifischen kolonialen Subjektposition: „Anyone's whose tried to live knows this: That what you say about anyone else … reveals you. What I think of you as being, is dictated by my own necessities, my own psychology, my own fears and desires. I'm not describing you when I talk about you, I'm describing me.“ Später in seiner Rede stellt James Baldwin die Frage: „I've always known that I am not a nigger. But if I am not the nigger, and if it's true that your invention reveals you, then who is the nigger?” Er argumentiert die Antwort dann selbst: “Well, he's unnecessary to me, so he must be necessary to you. So I give you your problem back: You're the nigger, baby, it isn't me.” Der Äußerungsakt von James Baldwin kann als Zeugnis einer frühen subversiv-dekonstruktivistischen bzw. dekolonialen Intervention in rassistische und gesellschafts-politische Diskriminierungsdiskurse in den USA gelesen werden. Baldwin rekurriert hier auf jene gängige Vorstellung eines Selbst, das sich dadurch hervorbringt, dass es die Perspektive der*des Anderen einnimmt, so eine Vorstellung von sich ausbildet, um dann einen Akt der Subjektivierung durch Objektivierung vollziehen zu können. Durch seinen Akt der Gegenübertragung dieser gewaltvollen Subjektivierungspraxis wendet er so die sprachliche Gewalt gegen die Gewalttäter. Im Kontext der Ziele der Dokumentation, die im Auftrag eines kalifornischen TV-Bildungsprogramms hergestellt wurde, ist sein Beitrag gleichsam ein frühes Zeugnis anti-rassistischer Bildungsarbeit, da hier Fragen einer antirassistischen Pädagogik bearbeitet werden, so wie sie Maria Do Mar Castro Varela und Birgit Jagusch auch für eine geschlechtergerechte und antirassistische Jugendarbeit formulieren: Es geht dabei darum, wie die Mechanismen der Konstruktion von Zugehörigkeit und Ausgrenzung funktionieren und welche Möglichkeiten es gibt, der beständigen Reproduktion von gleich und anders zu entgehen.