„Yours to Keep“ von Nellie Weisz ist eine gefühlvolle New-Adult-Romance, in der zwei völlig gegensätzlich Lebenswelten aufeinanderprallen.
Die schwere Krankheit ihrer Mutter hat Scarlett einen Berg Schulden erben lassen, wodurch sie ihr Zuhause verlor und nun in ihrem Auto in den Straßen von Los
Angeles lebt. Ihre Wohnsituation verheimlicht Scarlett auch vor ihren Kollegen im Diner, wo sie…mehr„Yours to Keep“ von Nellie Weisz ist eine gefühlvolle New-Adult-Romance, in der zwei völlig gegensätzlich Lebenswelten aufeinanderprallen.
Die schwere Krankheit ihrer Mutter hat Scarlett einen Berg Schulden erben lassen, wodurch sie ihr Zuhause verlor und nun in ihrem Auto in den Straßen von Los Angeles lebt. Ihre Wohnsituation verheimlicht Scarlett auch vor ihren Kollegen im Diner, wo sie momentan ihren Lebensunterhalt verdient. Dort trifft sie auch den angehenden Schriftsteller Will, der sie unbedingt besser kennenlernen möchte. Sie ist für ihn nicht nur eine Ablenkung von seiner akuten Schreibblockade, sondern auch eine Inspiration. Scarlett, die eigentlich niemanden an sich heranlässt, schlägt ihm einen Deal vor. Für eine Geschichte von ihm, gibt sie ihm eine persönliche Information über sich. Dadurch kommen sich beide schnell näher, aber ihre Geheimnisse stehen trotzdem zwischen ihnen.
Nellie Weisz macht in ihrer berührenden Geschichte auf die oft ausgeblendeten Probleme von Obdachlosen aufmerksam, die nicht unbedingt den üblichen Klischees entsprechen müssen. Gerade das Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist oft gnadenlos mit denjenigen, die oft unverschuldet durch das soziale Raster fallen und denen dadurch meist jegliche Chancen verbaut werden.
Es fällt leicht, mit Scarlett mitzufühlen, denn sie kämpft jeden einzelnen Tag mit ihrer sozialen Isolation und dem Stigmata der Obdachlosen. Aufgrund ihrer bisherigen Erfahrungen verheimlicht sie ihre Situation lieber, wodurch sie jedoch auch niemanden an sich heranlassen kann. Bei Will lässt sie zum ersten Mal wieder ein wenig Nähe zu, doch gleichzeitig ist da diese Hoffnungslosigkeit, weil es in der Realität kein Happy End geben kann.
Will ist sehr wohlhabend aufgewachsen und auch wenn ihn die Gefühlskälte seiner Eltern verletzt, hat er doch nicht mal ansatzweise die teils lebensgefährlichen Probleme von Scarlett. Während er ein Jahr Zeit hat, sie als Schriftsteller auszuprobieren, schläft sie auf abgelegenen Parkplätzen und hungert oft. Diese Unterschiede sind schon krass und ich hatte manchmal das Gefühl, dass Will gar nicht checkt, wie privilegiert er eigentlich ist.
Die schwierige Situation von Scarlett ist sensibel und glaubhaft beschrieben und sie tat mir unglaublich leid. Gleichzeitig habe ich ihren Mut und ihren unerschütterlichen Willen bewundert, niemals aufzugeben und für ihre Zukunft zu kämpfen. Ob Will vielleicht irgendwann Teil dieser Zukunft sein könnte, sollte man unbedingt selbst im Buch herausfinden.
Mein Fazit:
Ich gebe sehr gern eine Leseempfehlung!