Im ersten Moment erscheint "Ypsilon träumt" wie die faksimilierte wissenschaftliche Edition eines Frühdrucks des späten 15. Jahrhunderts, mit einer frühneuzeitlichen Verserzählung aus dem Umfeld Mechthilds von der Pfalz. Erst auf den zweiten Blick zeigt sich die in kräftigen Sechshebern poetisch daherschreitende (Kurz-)Geschichte - am besten laut zu lesen! - als augenzwinkernde Analyse und Gegenüberstellung der Medienrevolutionen einerseits rund um die Erfindung des Buchdrucks vor 500 Jahren und andererseits rund um die Entwicklung von IT, Internet & Co. im ausgehenden 20. Jahrhundert. Dabei werden die als "Generation Y" bezeichneten ersten IT-Natives der zwischen 1980 und 2000 Geborenen mit einigen wichtigen durch diese Generation maßgeblich angestoßenen und ohne die massenhafte Verbreitung von häufig oberflächlicher, einseitiger und manches Mal falscher Information und Meinung ins Blickfeld einer breiten Öffentlichkeit geratenen Themen inkl. gesellschaftspolitischen Problembereiche mit in den Blick genommen. Ausgehend von der Frage, wie hätte sich ein Autor des 15. Jahrhunderts die informationstechnologische Zeitenwende mit wichtigen dadurch ausgelösten Entwicklungs- und Erosionsprozessen in einer utopischen Schau imaginieren können, erweckt der Autor die Typen im Setzkasten einer Gutenbergschen Druckerei im Mainz von 1480 zum Leben. Dass die Leserinnen und Leser auch noch auf die Kunst des Buchdrucks mit beweglichen Lettern und die Art und Weise, wie die oft abgehoben argumentierende Wissenschaft Neufunde von Frühdrucken präsentiert, ironisch übertreibend und unterhaltend eingestimmt werden, macht den mehrfachen Lesespaß des kleinen Bändchens aus.
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