Der russische Präsident Iwan Pavlenko wird aufgrund seines Auftretens von Freunden und Feinden mit den Zaren vergleichen. Im Ukraine-Krieg zeigt er seine wahren Absichten: er will den Krieg gegen die NATO auf Gedeih und Verderben. Während die westliche Welt abwartend agiert, wird der Oligarch
Alexei Sokolow tätig, will Iwans größenwahnsinnigen Pläne verhindern und plant den Tod des Präsidenten.…mehrDer russische Präsident Iwan Pavlenko wird aufgrund seines Auftretens von Freunden und Feinden mit den Zaren vergleichen. Im Ukraine-Krieg zeigt er seine wahren Absichten: er will den Krieg gegen die NATO auf Gedeih und Verderben. Während die westliche Welt abwartend agiert, wird der Oligarch Alexei Sokolow tätig, will Iwans größenwahnsinnigen Pläne verhindern und plant den Tod des Präsidenten. Doch seine Pläne drohen zu scheitern ....
"Zarentod" ist der vierte Band der Marc-Anderson-Reihe des Erfolgsautors Jörg H. Trauboth. Da alle Bücher eigenständige, in sich abgeschlossene Werke sind, lässt sich auch dieses Buch problemlos ohne Vorkenntnis der ersten drei Bände lesen; da die agierenden Figuren um Marc Anderson sich weiterentwickeln, bietet jedoch die Lektüre aller Bände den größeren Genuss.
Der Autor war Generalstabsoffizier in der Luftwaffe und Waffensystemoffizier-Lehrer und hat Erfahrungen im internationalen Krisenmanagement. DIeses liest und spürt der Leser deutlich in diesem Lesestoff, denn Trauboths Begeisterung für die Themen springt einen geradezu an. MIch haben die Erwähnung der vielen Details und Namen (nicht nur der Waffen) jedoch nicht gestört; machten sie doch die Erzählung sehr viel realistischer.
Überhaupt sind die Parallelen zur aktuellen weltpolitischen Lage überdeutlich, was nicht nur bei den Darstellungen der Figuren, ihren Handlungen und dem Ukraine-Krieg ersichtlich ist; auch die gewählten Namen der Handelnden lassen direkt auf reale Personen schließen (genannt werden sollen hier beispielhaft der Bundeskanzler Kai Schuster, der Altbundeskanzler Gert Schreiber oder der Kanzleramtsleiter Wolfram Fuchs). Dennoch verweist der Autor unbedingt darauf, dass es sich um einen rein fiktiven Roman handelt, was man sich gerade bei den Absichten des Zaren und der folgenden Aktionen unbedingt ins Gedächtnis rufen muss. Diese Szenarien haben mich sehr beeindruckt und zum Nachdenken und Diskutieren angeregt.
Während in den ersten Bänden die Figur des Marc Anderson im Fokus steht, wechselt in diesem Band die Perspektive häufig zwischen den wichtigen handelnden Akteuren; die Wechsel sind jedoch sehr gut gekennzeichnet und nach vollziehbar; für mich ergab sich so ein umfassendes, actionreiches Bild.
Dieser Thriller war für mich in seiner Komplexität hochspannend; die Spannungskurve stieg in der Mitte des Buches nochmals deutlich durch die dramatischen Geschehnisse an und endete in einer befriedigenden Auflösung, in der alle losen Enden ihre Aufklärung fanden.
Die Ausarbeitung der Figuren gefällt mir sehr; bis zu den Nebenfiguren sind alle multidimensional und zeigen durchaus überraschende Züge, wodurch eine zusätzliche Spannung entsteht.
Jede*r Leser*in, der einen komplexen und spannenden Politthriller zu schätzen weiß und sich von dem großen Detailswissen und der Begeisterung des Autors für seine Themen, die für viel Authenzität sorgen, nicht abschrecken lässt, findet mit "Zarentod" eine beeindruckende Lektüre, die ich gerne weiterempfehle.
Triggerwarnung: Wer ohnehin Flugangst hat und mit entsprechenden Szenarien seine Probleme, sollte dieses Buch nur lesen, wenn er mit der Fiktion zurechtkommen kann.