Im zutiefst korrupten Apartheidstaat Südafrika 1953: Detective Sergeant Emmanuel Cooper hat sich nach Johannesburg versetzen lassen, um hier mit seiner heimlichen Familie ein Doppelleben zu führen, von dem keiner seiner Kollegen etwas ahnen darf, schon gar nicht sein argwöhnischer Vorgesetzter Lieutenant Walter Mason. Andernfalls droht Cooper Berufsverbot und Gefängnis, ganz zu schweigen von den Repressalien, die seine farbige Frau und ihre kleine Tochter zu erwarten hätten: Die Rassentrennungsgesetze sind gnadenlos. Er muss also extrem behutsam lavieren. Als im Villenviertel ein weißes Ehepaar überfallen wird, geraten seine Loyalitäten auf den Prüfstand. Cooper kann nicht glauben, dass Constable Shabalalas Sohn ein Raubmörder sein soll. Doch für seine Kollegen ist der Fall klar: Wenn ein weißes Mädchen einen Zulu-Jungen beschuldigt, gibt es kein Zweifeln. Schon gar nicht direkt vor der Urlaubszeit. Cooper wird kurzerhand kaltgestellt. Und riskiert alles. Malla Nunns Romane aus dem Herzen einer repressiven, zutiefst patriarchalen Kolonialgesellschaft kombinieren das unbeschwerte Vergnügen fulminanter historischer Kriminal¬romane - historische Genauigkeit, stringente Plotführung und mitreißend geschilderte Auseinandersetzungen - mit tiefen Einsichten über die Art, wie Menschen sich in Gesellschaft positionieren, worauf sie mit Angst, mit Anpassung, mit Aggression oder mit gesteigerter Kompetenzbildung reagieren. Das ist große Literatur, mitten im Genre. »Nunn ist eine Meisterin darin, die Unterdrückung noch in der leisesten Körpersprache darzustellen. Eine starke Schreibe, aus der der Duft der Regenzeit des südlichen Afrikas aufsteigt.« Christiane Müller-Lohbeck, taz »Behutsam, fein und klug: Nunn.« KrimiZEIT-Bestenliste »Ein zutiefst fesselndes und hypnotisches Leseerlebnis, getränkt mit der Atmosphäre Südafrikas in den 1950ern.« Mike Nicol, Autor der Rache-Trilogie
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buecher-magazin.deZu den schönen Dingen an Malla Nunns Krimis gehört, dass man sie nicht nur als Nachhilfestunde in südafrikanischer Geschichte lesen kann - sie spielen alle zu Beginn der Apartheid -, sondern dass sie auch in puncto Lokalkolorit stets neue Perspektiven bereithalten. "Zeit der Finsternis", Nunns vierter Roman mit dem unangepassten Detective Emmanuel Cooper, hat als Schauplatz Johannesburg. Cooper hat sich dorthin versetzen lassen, um mit seiner unverhofft entstandenen kleinen Tochter und deren wunderschönen Mutter zusammen sein zu können. Schwierige Sache: Niemand darf etwas wissen von seiner gemischtrassigen Familie, schon gar nicht sein neuer Vorgesetzter. Denn der scheint es nur darauf anzulegen, Cooper Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Das zeigt sich deutlich, als der weiße Direktor einer angesehenen Schule für schwarze Jugendliche erschlagen aufgefunden wird. Hauptverdächtiger ist ausgerechnet der Sohn von Coopers gutem alten Kollegen, Zulu-Detective Shabalala. Und da am Ende fast jeder Nunn-Krimi im Busch landet, müssen die beiden Kampfgefährten auch diesmal viel durch die Wildnis laufen, bis allen Bösewichten und Rassisten das Handwerk gelegt ist. Fesselnd wie stets!
© BÜCHERmagazin, Katharina Granzin (kgr)
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