Ab 2030 beginnen in Deutschland die sogenannten „Baby-Boomer“ das Rentenalter zu erreichen. Durch den demographischen Wandel fehlen jetzt bereits viele Pflegekräfte, was sich bis 2030 zusätzlich verstärken wird und zu einem Nachfrageüberhang von bis zu 500.000 Vollzeitbeschäftigten führt. Der Staat transformiert sich von einem Sozial- zu einem Gewährleistungsstaat, wie u.a. die steigende Altersarmut, ausgelöst durch geringere Renten oder Zuzahlungen bei der Pflegeversicherung, zeigt. Die jetzt älteren Menschen haben andere Wünsche und Voraussetzungen als alle vorhergehenden Generationen vor ihnen. Eine Lösung könnte im Wirtschaftsbereich der Gemeinwesenökonomie liegen. Hier hat das bald älteste Land der Welt – Japan – bereits eine Lösung gefunden: Ein auf Zeit basierendes Pflegenetzwerk auf Gegenseitigkeit, welches als größtes der Welt gilt. Auch in Deutschland gibt es unter dem Begriff „Seniorengenossenschaften“ bereits seit 1989 die ersten Bemühungen. Dieses Buch zeigt die Funktionsweise der in Deutschland existenten Zeitbanken und Seniorengenossenschaften, ihren Nutzen und die Wirkung auf die Nutzer und Anbieter von Leistungen sowie die Herausforderungen, vor denen die Einrichtungen stehen. Das Buch schließt mit Handlungsempfehlungen, mit welchen Abwandlungen gegenüber Japan eine „Blaupause“ für Deutschland gelingen könnte.