Durch den Strukturwandel in den Städten werden althergebrachte Zeit-Raum-Muster von neuen ersetzt: Eltern bringen ihre Kinder mit dem eigenen PKW zur Schule, wo Kinder früher diese Wege allein und zu Fuß bewältigen konnten. Die Zeitkonflikte und Wege zwischen Familie, Arbeit und Freizeitgestaltung ausgelöst durch veränderte Lebensführung in der "Wissensgesellschaft" führen zu neuen "Zeit-Räumen". Anhand einer Reihe von Beispielen führen die AutorInnen des Buches den Wandel vor Augen.
In dem Sammelband »Zeiten und Räume der Stadt« werden praxisnah und zugleich theoriegeleitet konkrete Ansatzpunkte für die Umsetzung zeiträumlicher Gestaltungserfordernisse vor dem Hintergrund eines beschleunigten gesellschaftlichen Wandels aufgezeigt. Es gelingt den beteiligten Autorinnen und Autoren überzeugend, die Vielschichtigkeit und die Schwierigkeiten, aber auch die Chancen einer realitätsbezogenen Zeitpolitik darzulegen. Die Einbeziehung der jeweils Betroffenen mit ihren jeweiligen Zeitvorstellungen in die konkreten zeitpolitischen Planungen und Umsetzungsschritte ermöglicht einen auf breite Partizipation ausgelegten politischen Prozess, der zukunftsfähige und dauerhafte Konfliktlösungsstrategien ermöglicht. Sozialwissenschaftliche Literatur Rundschau 1/2010