Der ökonomische Wandel in China katapultiert Millionen Menschen wie in einer Zeitmaschine in völlig neue Lebensverhältnisse. Im Zentrum der atemberaubenden Veränderung reflektieren die Künste diese Gegenwart. Performance-, Video- oder Medienkunst wechseln unaufhörlich ihre ästhetischen, thematischen und vor allem medialen Schwerpunkte. Die Einflüsse des Kapitalismus und seiner globalen Massenkultur bewirken eine Loslösung ethischer, ästhetischer, erotischer oder politischer Positionen von den Vorgaben kommunistischer Ideologie. Die junge Generation will weniger die Welt erneuern, als vielmehr die Kunst. Die Auseinandersetzung mit der europäischen Kunst ist dabei ebenso präsent wie Rückgriffe auf Konzepte, Begriffe und Symbole des Daoismus oder Konfuzianismus. In den um sich greifenden kreativen Übersetzungsprozessen reflektieren viele die kulturelle Diffusion, die sich durch aggressive Übernahme, kluge Appropriation oder sanfte Assimilation artikuliert.
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