Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, Note: 1,7, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Institut für Philosophie), Veranstaltung: HS Descartes, Meditationen, Sprache: Deutsch, Abstract: Zusammenfassung Wenn Descartes schrieb, dass „der größte Nutzen, den [er] aus diesen Betrachtungen [Sitten anderer Völker] zog, darin bestand, dass [er] sah, dass eine Menge von Dingen, wie ungereimt und lächerlich sie auch erscheinen, [...] gleichwohl bei großen Völkern allgemein in Geltung und Ansehen [stünden], so dass [er] lernte, sich nicht mehr allzu fest auf das zu verlassen, was sich [ihm] durch Beispiel und Gewohnheit eingeprägt hatte [und er sich also eines Tages entschloss], ebenso in [sich] selbst zu studieren“ steht dies am Ende einer langen Reihe von Denkern, die schon vor ihm gegen „philosophische Aporien, Autoritäten und für die Förderung des Technisch-Praktischen und der Allgemeinverständlichkeit wissenschaftlicher Aussagen“ kämpften. Angefangen mit den Humanisten, die sich das Wissen der Antike neu erschlossen und ihre Augen dabei nicht vor Dingen verschlossen, die im Widerspruch zur herrschenden Lehrmeinung standen, über Diejenigen, die begierig oder auch skeptisch das aus den geographischen Entdeckungen resultierende Wissen aufnahmen und es weiterverbreiteten bis hin zu den Philosophen, die davon angeregt wurden und es in ihren eigenen Werke auf die eine oder andere Weise rezipierten. Rückblickend lässt sich so eine Reihe konstruieren, in der ausgehend von der Unvollkommenheit des vorhandenen Wissens die Aufnahme neuen Wissens gefordert wird (Morus), dann das Anerziehen von Wissen und darauf aufbauenden praktischen Fertigkeiten (Campanella) bis hin zur technischen Umsetzung (Bacon) und Beherrschung der elementaren Naturkräfte bei Descartes. Was Descartes von seinen Vorgängern am stärksten unterschied, war, dass er am deutlichsten erkannte, dass das Dilemma eine auf sinnliche und damit möglicherweise fehlerhafte Wahrnehmung gegründete Wissenschaft betreiben zu müssen, und somit das Denken selbst irrezuführen, geradezu eine Neulegung der Grundlagen des Denkens und damit der Auswertung von Erkenntnissen unabhängig von äußerer Beeinflussung erforderte. Eine kurze Skizze des kulturellen Umfeldes dieser Renaissance-Philosophen, neuartiger historischer Entwicklungen, wie etwa der Entdeckung einer neuen Welt und daraus resultierende Auswirkungen auf die Geistesgeschichte. Einige einleitende Anmerkungen zur Lehre vom Hexenwerk, welche die scheinbar unrationale Mystik in einigen dieser Werke leichter verständlich macht.