Wenn wir uns alle eine Geschichte zu erzählen haben, was ist dann meine Story? Habe ich überhaupt eine und wenn ja, gefällt mir die?" Der Verkauf seines Elternhauses lässt den geistigen Frührentner Goldmann plötzlich mit neuen Geldmitteln zurück - und genauso wenig Sinn im Leben wie zuvor. Mit Freunden, die wie er in den trostlosen Gefilden zwischen Jung und Alt umherirren, treibt er an der Oberfläche eines Alltags, der keiner sein soll, dahin: Schlägereien, Sexfantasien mit der unerreichbaren Mitbewohnerin, jede Menge Alkohol. Im Bierdunst einer alten Kneipe, die ihre letzten Tage abstottert, sucht Goldmann nach Zuflucht - und Erleuchtung. Ohne tiefschürfende Psychologisierungen oder Verweise auf tragische Verstrickungen in Zeit- und Familiengeschichten macht Martin Väterlein im Nischendasein seiner Protagonisten die Banalität unserer Gesellschaft sichtbar. Selbst schwere Schicksalsschläge kratzen kaum an der Fassade und der inneren Leere, die mit Mehr, Lauter, Schneller übertüncht wird. Goldmann ist ein Jedermann und ein Niemand, dessen ungeschönte, (manchmal) nüchterne Worte den Leser zum Lachen, Hoffen und Verzweifeln treiben. Diese Pulp-Story erzählt auf ironisch-prosaische Weise von den Tragödien einer postmodernen Existenzform im Niemandsland von Zeit, Raum und Moral. Ein Roman über eine Generation, die aus dem Sound der Zeit gefallen ist.
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