Bachelorarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Führung und Personal - Sonstiges, Note: 1,0, Fachhochschule Hof, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dem „Flexi-Gesetz“ wurde 1998 die sozialversicherungsrechtliche Grundlage für Zeitwertkonten geschaffen. In der Zwischenzeit ist viel passiert - zunehmender Wettbewerbs- und Kostendruck und die Auswirkung der Globalisierung haben Arbeitszeitmodelle in den Mittelpunkt der Arbeitszeit-Diskussion gerückt. Viele Unternehmen stehen vor der Herausforderung, Arbeit an Standorte mit niedrigerem Lohnniveau zu verlagern oder Kostensenkung durch erweiterte Flexibilisierung der Arbeitszeiten zu erreichen. „Flexibilisierung hat sich zum Zauberwort der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Modernisierung etabliert. Flexible Arbeitsmärkte, eine flexiblere Handhabung des Arbeits- und Tarifrechts, flexible betriebliche Organisationsstrukturen und nicht zuletzt die Flexibilisierung der Arbeitszeiten sollen die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen erhöhen.“ Zudem gilt es, die Altersstruktur der Belegschaft und die Kapazitäten in Zeiten konjunktureller Schwankungen bedarfsgerecht zu steuern. Im Hinblick auf das höhere gesetzliche Renteneintrittsalter mit 67 Jahren und dem Wegfall der Altersteilzeit seit Beginn des Jahres 2010 wird auch die Finanzierung des Vorruhestandes immer wichtiger. Zeitwertkonten ermöglichen einen längeren Ausstieg aus dem Berufsleben und helfen somit bei der individuellen Lebensplanung ebenso wie für die Gestaltung des persönlichen Ruhestandsbeginns. Außerdem können sie in Zeiten der Krise eine Beschäftigungssicherung ermöglichen und betriebsbedingte Kündigungen verhindern. Somit bedienen Zeitwertkonten anders als kurzzeitige Arbeitszeitmodelle Flexibilitäts-bedürfnisse, die über den betriebsalltäglichen Bedarf hinausgehen. Gewürdigt wird diese Entwicklung durch die Reform des Gesetztes zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Absicherung flexibler Arbeitszeitregelungen („Flexi II“), das am 01.01.2009 in Kraft getreten ist. Begleitet wird dieses Gesetz von einem am 17.06.2009 erschienenen Schreiben des Bundesministeriums der Finanzen, das klare Definitionen zur steuerrechtlichen Behandlung von Zeitwertkonten gibt. Ziel der vorliegenden Arbeit ist, Zeitwertkonten hinsichtlich ihrer Funktionsweise zu analysieren und somit eine ganzheitliche Orientierungsgrundlage zu schaffen. Auf Basis dieser soll geprüft werden, ob Zeitwertkonten als Flexibilisierungsinstrument des Personaleinsatzes dienen können.