Zen - die Lehre des Augenblicks. Sozusagen. Es geht um das Loslassen, auch in diesem Buch, mehr aber handelt es von der Theorie dessen. Woher stammt die Idee, ist sie eine Modeerscheinung oder vielmehr schon immer da gewesen in nahezu allen Kulturkreisen?
Warum steht Konsum dem Zen Style entgegen?
Und was ist mit Zen Style vereinbar?
Mit dem Buch begibt man sich auf eine lange und doch…mehrZen - die Lehre des Augenblicks. Sozusagen. Es geht um das Loslassen, auch in diesem Buch, mehr aber handelt es von der Theorie dessen. Woher stammt die Idee, ist sie eine Modeerscheinung oder vielmehr schon immer da gewesen in nahezu allen Kulturkreisen?
Warum steht Konsum dem Zen Style entgegen? Und was ist mit Zen Style vereinbar?
Mit dem Buch begibt man sich auf eine lange und doch kurzweilige Reise, Autor Stephan Kunze spricht Dich als Leser*in bisweilen direkt an, plaudert aus dem Nähkästchen wie er nach und nach seinen Zen Style gefunden hat und warum Konsum auf Dauer unglücklich macht. Er geht den Dingen auf den Grund, die wir nicht brauchen und erklärt anhand unzähliger Quellen, warum.
Wer allerdings einen geradlinigen Leitfaden erwartet, wird von einem Wollknäuel aus Zitaten und Referenzen überrascht, die jedoch alles beinhalten, um sich genau den Zen Style daraus zu stricken, der wie angegossen zum eigenen Leben passt.
Die Lektüre richtet sich in angenehm überschaubaren Kapiteln an durchaus intellektuell geprägte Leser und lädt diese ein, selbst auf Erkundungstour zu gehen, sowohl was die Reflexion als auch die Recherche angeht. Alte Philosophen, junge Blogger*innen, gewöhnliche und ungewöhnliche Menschen kommen im wahrsten Sinne des Wortes zu Wort, denn Stephan Kunze recherchiert nicht nur gut, sondern zitiert auch gern und viel. Er zieht nicht immer die Quintessenz daraus, sondern lässt manches auch für sich stehen. Ganz am Ende schließt sich dann der Kreis (das Symbol des Zen) und Du erfährst, wie Du Deinen eigenen Zen Style finden kannst, anhand all der zuvor aufgezeigten Möglichkeiten.
Obwohl ich ursprünglich etwas anderes von diesem Buch erwartet habe, hat es mich fasziniert. Trotz der vielen Zitate kommt es nicht hölzern daher, sondern bleibt stets im Fluss, sodass sich beim Lesen eine Art Flow einstellt, die Dich Kapitel für Kapitel entdecken lässt, ohne dogmatisch etwas von Dir zu fordern. Man will dieses Werk geradezu als pompöse Hommage an den Minimalismus ansehen.
Das Buch ist inmitten des ersten Corona-Jahres entstanden und nimmt hie und da Bezug darauf, jedoch ohne jenen faden Beigeschmack, den die Pandemie üblicherweise mit sich bringt. Auch das ist Zen Style: sich nicht beeindrucken lassen von äußeren Einflüssen. Einfach. Leben.
Ganz ohne Aufwand geht es natürlich nicht, wenn Du Dich auf Zen Style einlassen möchtest. Aber es lohnt sich. Nachhaltig.