Namhafte Historiker und Literaturwissenschaftler stellen hier eine Vielfalt von Phänomenen zur Diskussion, die mit unterschiedlichen Arten staatlicher und privater Überwachung symbolischer Sinnstiftung zu tun haben. Zensur wird als eine äußerst komplexe und spannungsreiche Beziehung zwischen Geist und Macht verstanden, und mit 'Kultur' ist nicht nur die Textproduktion für Buchhandel und Theater gemeint, sondern jegliche Art von Sinnstiftung. Die chronologische Spannweite will ein überregionales Bild der positiven sowie auch negativen Kontrollinstanzen während der kulturellen und politischen Umwälzungen in Deutschland zwischen Weimarer Klassik und Weimarer Republik (1787-1933) entstehen lassen. In einem "Nachspiel der Machtspiele" erweitern Ausführungen zur amerikanischen Rezeption der Bücherverbrennung vom 10. Mai 1933 sowie eine Auswertung von Zensurbelegen des Archivs des Kulturministeriums der ehemaligen DDR die Perspektive der Zensurerfahrungen um eine besonders aktuelle Dimension.
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