Noch immer ist über die Arbeit der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) wenig bekannt. Die Aufarbeitung dieses Kapitels deutscher Nachkriegsgeschichte steckt noch in den Anfängen. Im weitverzweigten Apparat der SMAD spielte die Verwaltung für Propaganda (ab 1947: Verwaltung für Information) unter der Leitung Sergej Tulpanows eine herausragende Rolle. Zu den Aufgaben der Propagandaverwaltung zählte auch die Medienpolitik. Die Propagandaverwaltung übte nicht nur eine rigorose Vor- und Nachzensur aus, sondern entfaltete auch rege publizistische Aktivitäten. Die Entstehungsgeschichte des Pressewesens unter sowjetischer Kontrolle wurde bisher noch nicht eingehend untersucht. Peter Strunk stellt auf der Grundlage einer breiten Quellenbasis den Kontrollapparat und die Instrumente der Medienpolitik der SMAD vor. Zusammen mit exemplarischen Untersuchungen - beispielsweise der Zensur - gewähren seine Untersuchungen tiefe Einblicke in Aufbau, Struktur und Funktionsweise des Kontrollapparates der SMAD. Sie führen zu einer Reihe neuer Rückschlüsse auf die Ziele sowjetischer Deutschland- und Besatzungspolitik.
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