Im Zentrum des Bandes steht das Phänomen der «Wende» in Osteuropa von 1989/91. Der Zerfall der sozialistischen Ordnung und die Transformationsprozesse hin zur Neuordnung der sozialen, wirtschaftlichen und politischen Systeme verliefen in den Staaten Osteuropas unterschiedlich. Nach der anfänglichen Euphorie des demokratischen Umbruchs trat schnell Ernüchterung ein. Die Einführung von Demokratie und liberaler Marktwirtschaft gestaltete sich in der Praxis oft schwieriger als erwartet. Sie war in einzelnen Staaten von grossen wirtschaftlichen Problemen, gesellschaftlichen Spannungen, tiefgreifenden Identitäts- und Sinnkrisen und in Einzelfällen gar von gewaltsamen Auseinandersetzungen begleitet. Entsprechend unterschiedlich wurde und wird das Phänomen der «Wende» bewertet. Peter Collmer ist Privatdozent für Allgemeine Neuere und Osteuropäische Geschichte am Historischen Seminar der Universität Zürich.
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