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  • Format: ePub

Über das Erinnern, das Vergessen und die Sorge davor, aus Fehlern der Geschichte nicht gelernt zu haben. Sie hatte ihr Leben dem Lesen und Schreiben gewidmet. Doch plötzlich zerbricht alles um sie herum, eine Diktatur breitet sich aus, das Schreiben wird unmöglich. Ihre einzige Ausdrucksmöglichkeit findet die Erzählerin in einem rätselhaft bleibenden "Soundblog". Mysteriöse, beängstigende und philosophische Gedanken beschäftigen sie: Die neue Macht zerstört nach und nach auf heimtückische Weise jede Erinnerung und versucht, alle Spuren der Geschichte zu löschen. Wann und wie hat dieser Umbruch…mehr

  • Geräte: eReader
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Produktbeschreibung
Über das Erinnern, das Vergessen und die Sorge davor, aus Fehlern der Geschichte nicht gelernt zu haben. Sie hatte ihr Leben dem Lesen und Schreiben gewidmet. Doch plötzlich zerbricht alles um sie herum, eine Diktatur breitet sich aus, das Schreiben wird unmöglich. Ihre einzige Ausdrucksmöglichkeit findet die Erzählerin in einem rätselhaft bleibenden "Soundblog". Mysteriöse, beängstigende und philosophische Gedanken beschäftigen sie: Die neue Macht zerstört nach und nach auf heimtückische Weise jede Erinnerung und versucht, alle Spuren der Geschichte zu löschen. Wann und wie hat dieser Umbruch stattgefunden? Gab es Warnsignale? Ist sie selbst schuld daran, dass die Dinge geschehen? Wollte sie sich nicht aus der Vergangenheit befreien? Cécile Wajsbrot beschreibt in ihrem sprachmächtigen Roman auf beeindruckende und erschreckende Weise die Angst vor einer Wiederholung der Geschichte. In einer innovativen ästhetischen Form beschäftigt sie sich mit der deutsch-französischen Erinnerungskultur.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Cécile Wajsbrot, geb. 1954, lebt als Romanautorin, Essayistin und Übersetzerin aus dem Englischen und Deutschen in Paris und Berlin. Sie schreibt unter anderem für die Zeitschriften "Autrement", "Les nouvelles Littéraires" und "Le Magazine littéraire". 2007 war sie Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD und ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. 2016 erhielt sie den Prix de l'Académie de Berlin. Anne Weber, geb. 1964, ist eine deutsche Autorin und literarische Übersetzerin. Sie arbeitete bei verschiedenen französischen Verlagen und übersetzte nebenbei Texte deutscher Gegenwartsautoren und Sachbücher ins Französische. Ihr Roman "Kirio" stand auf der Shortlist des Preises der Leipziger Buchmesse 2017.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Schon der Einstieg in dieses Protokoll einer Frau, deren gewohntes freies, kulturell reiches Leben zerstört wird, ist mitreißend: Quasi über Nacht wird die Welt eine andere, nichts ist mehr, wie es war. Was bleibt, ist Verwirrung, Fassungslosigkeit, der Traum von dem, was gestern war. Der Roman beginnt mit dem Gleichnis einer Sonnenfinsternis und sondiert darauf den Zustand des sich Wiederfindens in einer Welt, die dem Ungewissen entgegentreibt. Die Erzählerin berichtet aus dem Exil in Berlin über die plötzliche Machtübernahme eines populistisch-totalitären Regimes in Frankreich. Die verstörte, verunsicherte Stimmung, die hier erzählerisch heraufbeschworen wird, gleicht streckenweise dem Ausnahmezustand, den wir gerade durch die Corona-Krise durchleben. Wobei hier nicht ein Virus, sondern eine Diktatur die gesellschaftliche Ordnung zerstört – was düsteren menschlichen Eigenschaften den Vormarsch ermöglicht. Wajsbrot, Tochter polnischer Juden, hat als Lehrerin, Journalistin und Literaturübersetzerin gearbeitet und schreibend bisher überwiegend die Erlebnisse ihrer Eltern und Großeltern, die Shoah, verarbeitet. Heute lebt die 65-Jährige als freie Autorin in Paris und Berlin.

© BÜCHERmagazin, Nicole Trötzer

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Rezensentin Cornelia Geißler ahnt, dass der Zukunftsentwurf von Cecile Wajsbrot eine Möglichkeit unseres Daseins ist, die es zu verhindern gilt.  Um Überwachung und geistige Verarmung kreist die von einem Schriftsteller-Ich erzählte Geschichte laut Geißler. Dass die dunkle Instanz nicht näher benannt wird, ebenso die genaue Zeit der Dystopie, stört Geißler nicht. Wie Bücher und sogar Worte Schritt für Schritt verboten werden, beschreibt Wajsbrot in "suchenden Sätzen", die die Rezensentin unversehens mit einer leicht verschobenen Wirklichkeit konfrontieren. Diese Herausforderung an die eigene Wahrnehmung nimmt Geißler gebannt an, auch wenn dieser Weltentwurf recht ungemütlich daherkommt.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Ein großartiges Buch über Ratlosigkeit, Hoffnung, Skepsis und Erinnerung. Kurz: ein Buch, dass uns die Gefahren und Möglichkeiten des (unzuverlässigen) Erzählens vorführt.« (Theresa Mayer, autorenbuchhandlung marx & co, Frankfurt) Literaturblog »Trouvailles littéraires«