Längst ist es kein Geheimnis mehr, denn ob im pädagogischen Alltag, im wissenschaftlichen Diskurs, in den Darstellungen der Medien oder der öffentlichen Debatte, die Äußerungen, welche männliche Kinder und Jugendliche als „kleine Helden in Not“, „Bildungsverlierer“ o. Ä. deklarieren, häufen sich seit einigen Jahren. In vielen Diskussionen und Untersuchungen um die Lage und Situation von Jungen wurde festgestellt, dass diese in den letzten Jahren förderungstechnisch leider oft vergessen wurden. Diese Beobachtungen sind vermehrt auch in den gemeindepädagogischen Arbeitsfeldern der Kirchengemeinden zu entdecken. Über die Bereiche von Kindergottesdienst und Konfirmandenarbeit hinaus erweckt sich der Eindruck, als ob in den Inhalten und Methoden das Laute und Kraftvolle für die Jungen oft zu kurz kommt: „Gekreuzigte Söhne in der Heiligen Mutter Kirche?“ Im Zuge dessen stellt sich dem Autor Tobias Knöller die Frage, wie man Bildungs- und Erziehungsprozesse als auch -umgebungen gestalten muss, damit Jungen ihre Begabungen und Potentiale in größtmöglichem Umfang ausschöpfen und in einen entsprechenden Entwicklungs- und Bildungserfolg ummünzen können. Kurzum: Wie gelingt es, dass Jungen - insbesondere innerhalb des kirchengemeindlichen Lebens - ihren eigenen Lebenspfad zu sich und anderen finden und diesen auch beschreiten können? Für die gemeindepädagogische Ebene vermutet Tobias Knöller eine Antwort gefunden zu haben: Pfadfinderarbeit.