Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich BWL - Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Note: 1,0, Universität Mannheim (Fakultät für Rechtswissenschaft und Volkswirtschaftslehre), Veranstaltung: Wirtschaftsgeschichte Deutschlands in der NS-Zeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Am 18. August 1933 wurde der Volksemfpänger auf der Berliner Funkausstellung erstmals vorgestellt und konnte bis Anfang 1938 über zwei Millionen Mal verkauft werden. Am 01. September 1939 entfachte Deutschland mit dem Überfall auf Polen den Zweiten Weltkrieg, der sechs Jahre andauern sollte. Die Frage, der diese Arbeit nachgehen wird, ist, inwiefern sich die nationalsozialistische Wirtschafspolitik aufgrund der Kriegsvorbereitungen auf die Konsumgüterindustrie auswirkte, da sie mit den Aufrüstungsbestrebungen kollidierte und daher Zielkonflikte verursachte, die teilweise ideologische Gründe haben. Teil 2 dient der Darstellung zweier möglicher Antworten auf diese Frage, die als Extrema ein Spektrum eröffnen, innerhalb dessen sich die gesamte Arbeit im folgenden bewegt - weg von der Dichotomie vom Primat der Politik bzw. vom Primat der Ökonomie hin zu einer Darstellung, die die Ambivalenz des Nationalsozialismus in Form von Interessenkongruenz und Interessenkonflikten sichtbar macht. Nicht nur aus dieser Ambivalenz, sondern auch aus dem internationalen System resultierten Restriktionen, die den Handlungsspielraum der nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik beschränkten. Aufbauend auf den Zielen und Restriktionen, die eine Anpassung des NS-Regimes erforderten, wird ein Modell entwickelt, aus dem sich für verschiedene Konsumgüterbranchen Thesen ableiten lassen, die in Abschnitt 2.5 zusammengetragen werden. In Teil 3 werden einige dieser Thesen exemplarisch überprüft, weshalb drei Fallstudien zu Produkten dargestellt werden, die im Nationalsozialismus jeweils unterschiedliche Ziele erfüllen sollten: Der bereits erwähnte Volksempfänger diente als ideologisches Konsumgut, die Textilgüterindustrie diente ebenso wie die Landwirtschaft als Instrument zur innenpolitischen Absicherung. Der Mundharmonika kann allerdings kein nationalsozialistisches Ziel zugeordnet werden, weshalb deren Absatzsteigerung im Inland nicht auf wirtschaftspolitische Maßnahmen der Nationalsozialisten zurückzuführen ist, wodurch die Bedeutsamkeit dieser Fallstudie nur gesteigert werden kann.
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