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Bachelorarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Pädagogik - Schulpädagogik, Note: 1,3, Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Warum lügen Kinder? Dieser Frage wollte sich die Entwicklungspsychologin Hildegard Baumgarten vor zirka einem Jahrhundert annehmen. Ihre empirischen Untersuchungen ließen nur einen Schluss zu: Die „Schulnote ist der Giftpilz des Haus- und Schullebens“ und eine „unerschöpfliche Quelle des Lügens“ (Baumgarten 1917). Baumgarten bildet mit ihrer ernüchternden Analyse über Schulnoten, den Anstoß für eine Diskussion, die bis heute fortdauert: Wie nützlich…mehr

Produktbeschreibung
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Pädagogik - Schulpädagogik, Note: 1,3, Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Warum lügen Kinder? Dieser Frage wollte sich die Entwicklungspsychologin Hildegard Baumgarten vor zirka einem Jahrhundert annehmen. Ihre empirischen Untersuchungen ließen nur einen Schluss zu: Die „Schulnote ist der Giftpilz des Haus- und Schullebens“ und eine „unerschöpfliche Quelle des Lügens“ (Baumgarten 1917). Baumgarten bildet mit ihrer ernüchternden Analyse über Schulnoten, den Anstoß für eine Diskussion, die bis heute fortdauert: Wie nützlich beziehungsweise schädlich sind Ziffernnoten? Wie verlässlich, objektiv und gültig ist ihre Handhabung? Was spiegelt eine zensurengesteuerte Leistungsbewertung wirklich wieder? Bis heute wird darüber im erziehungswissenschaftlichen und gesellschaftlichen Diskurs gestritten. Die Pole in der Diskussion sind mitunter radikal und erinnern an einen Glaubenskrieg. Vielfältige Alternativen für die Schulpraxis werden präsentiert – und haben dennoch einen schweren Stand, sich gegen die scheinbar übermächtigen Zensuren hinwegzusetzen. Eine „Revolution“ in der pädagogischen Diagnostik, wie unter anderem Beck sie fordert, war und ist scheinbar nicht in Sicht. Denn es gibt in der Diskussion um die Leistungsbewertung nicht nur Zensuren-Gegner. Verfechter der Ziffernnoten findet man vor allem dort, wo man es zunächst nicht erwartet. Schüler sind im Großen und Ganzen mit dem System zufrieden, auch Eltern wünschen sich ein Feedback durch Noten. Einer Studie von Beutel zufolge, unterstützten gerade mal zwölf Prozent der Schüler die Forderung „Ich bin für eine Schule ohne Noten“ (Valtin 2002). Auch auf politischer Ebene können sich viele eine Schule ohne Noten nicht recht vorstellen. Roman Herzog (Bundespräsident a.D.) warnte in seiner berühmten „Ruck-Rede“ 1997 vor „notenfreier Kuschelpädagogik“: „Wer die Noten aus den Schulen verbannt, schafft Kuschelecken, aber keine Bildungseinrichtungen, die auf das nächste Jahrtausend vorbereiten.“ (Herzog 1997).