In seiner ethnologischen Studie zu Roma-/Zigeunereliten bricht Tobias Marx mit der herkömmlichen Perspektive auf Roma und Zigeuner in den Ländern des Balkanraums. Durch die Verschmelzung historischer und kultureller Aspekte, sozialpädagogischer und ethnologischer Perspektiven sowie neuen und reichen Datenmaterials kann er zeigen, wie wichtig historische Fakten sind, um kulturelle Phänomene zu verstehen. Der Roma-Elite in Bulgarien und Mazedonien lässt er viel Raum, um ihre Meinungen über Herkunft und Zukunft, Integration und Diskriminierung, Anpassung und Reflexion darzulegen. Das Buch spiegelt die Engstirnigkeit institutioneller Hoffnungen auf einen »Modellzigeuner« ebenso wider wie die Unsinnigkeit integrationspolitischer Blicke durch eine »Romaschablone«.