Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Universität Wien, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit untersucht zivilen Ungehorsam aus theoretischer und praktischer Perspektive. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf feministischen Theorien. Das theoretische Konzept der Zivilgesellschaft geht vom politischen Gemeinwesen aus. Es ist daher die Gesamtheit jener Institutionen gemeint, die direkt zur aktiven Mitgestaltung veranlassen. Indem die abweichenden Bedürfnisse, die mit der Bevölkerung zu erheben sind, gleichberechtigt repräsentiert werden können, erfährt der demokratische Grundgedanke die Legitimation. Auf der anderen Seite wachsen die Akteure aber auch in das gesellschaftliche Gefüge hinein. Über den Prozess der Prägung werden die fundamentalen Wertvorstellungen verinnerlicht. Die Normalität gibt die soziale Realität bis zu einem gewissen Grad schon vor. Es wird eine ganz bestimmte Erwartung an das angemessene Verhalten gestellt. Als leitende Institution lässt sich die Familie für die Geschlechterrollen verantwortlich machen. Dass jedes Mitglied den zugewiesenen Rahmen kennt, führt automatisch zur Handlungssicherheit. Die gegenseitige Unterstützung ist garantiert. Die Organisation der Arbeit steht deshalb in direkter Relation dazu, wie die private Sphäre begründet werden kann. Ein Einkommen reicht für die Familie komplett aus. Es lässt sich dann auch genau jene Nachfrage beantworten, die in wirtschaftlicher Hinsicht gestellt wird. Während der Mann den Unterhalt zu leisten hat, versorgt die Frau den Haushalt. Nicht über die materiellen Mittel verfügen zu können, schränkt die Handlungsfreiheit jedoch maßgeblich ein. Das historisch gewachsene Konzept führt automatisch zu Unterdrückung der Frau. Nur über die öffentliche Meinungsbildung kann die soziale Realität verändert werden. Feministische Medien sind daher auch als Form des zivilen Ungehorsams zu verstehen.