Was ist die Frau für den Priester? Stellt sie eine Gefahr dar, die es zu meiden gilt? Oder ist, unter der Berücksichtigung realer Lebensumstände, nicht vielmehr eine, wie auch immer geartete, Freundschaft möglich? Luise Rinser unternimmt hier den Versuch, zwei sich auf den ersten Blick fundamental widersprechende Auffassungen miteinander zu vereinen. Denn auch im steten Spannungsfeld zwischen geistiger und geschlechtlicher Liebe, oder vielmehr ganz besonders dort, entwickeln sich mitunter übermächtige Gefühle. Luise Rinser denkt all diese Möglichkeiten konsequent durch und geht in ihrem erstmals 1967 veröffentlichten Essay auch provokant erscheinenden Fragen nicht aus dem Weg. (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)
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