Ein Europa überraschendes deutsch-österreichisches Zollunionsprojekt, eine existenzielle Bankenkrise und ein Putschversuch rechter Paramilitärs gegen die parlamentarische Demokratie prägen Österreich 1931, dem Jahr, in dem sich der Niedergang der Ersten Republik dramatisch beschleunigt. Drei krisenhafte Ereignisse, die 1931 Österreichs Souveränität, wirtschaftliche Existenz und parlamentarische Demokratie gefährden, fungieren als Analysevehikel, um - anstelle der abstrakten, metaphorisch konstruierten Akteure Weltwirtschaftskrise, Not oder Schicksal - für den Niedergang verantwortliche Personen und Institutionen aus Politik, Administration, Wirtschaft, Paramilitärs, Presse etc., sowie Narrative und Orte der Macht sichtbar zu machen. Bisher nur partiell genutzte Quellen wie die Protokolle der Ministerratstreffen, des zentralen Kommunikationsforums der Regierung, und entscheidender Parlamentssitzungen sowie diverse Printmedien ermöglichen neue Einblicke zu den Ereignissen, die räumlich weit über Österreich und zeitlich weit über 1931 in Vergangenheit und Zukunft hinausragen.
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